Johann-Heinrich-Merck-Preis

Franz Schuh: Hegel im Herbst

Die Maxime „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ ist kein Witz. Franz Schuh, geboren 1947 in Wien.
Die Maxime „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ ist kein Witz. Franz Schuh, geboren 1947 in Wien. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Quälende Tatbestände in lustspendende umzuwandeln, „in a Hetz“, wie man in Wien sagt, das ist möglich. Über die Fähigkeit von Menschen, in der Kunst sich an etwas zu erfreuen, was jeden in Wirklichkeit verzweifelt zurückließe.

Seinerzeit, lange ist's her, habe ich im Philosophieunterricht eine Definition von Kunst gehört. „Kunst sei die Eschatologie der Wirklichkeit im Hinblick auf die Aporien derselben.“ An diesem auch meinem Ehrentag möchte ich zum Vergnügen und zu Ehren früherer für mich lehrreicher Zeiten einige Menschen davon abbringen, besagte Definition für eine gewerbsmäßige, professionelle Überspanntheit von Philosophen zu halten.

So eine Definition der Kunst kommt doch aus der Hegel'schen Ecke, und ich komme im Übrigen von Wien aus der Hegelgasse, bin dort derzeit wohnhaft, und zwar in der einstigen Wohnung des Mathematikers Gödel, dem es gelang zu beweisen, dass der Mathematik unüberbrückbare Widersprüche zugrunde liegen.

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