Mit richtigem Mindset zum Erfolg

Schwierige Aufgabe? Schaffe eine Vertrauensbasis

Weise wie ein Pinguin
Weise wie ein PinguinPexels
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Inspiration für Millennials #86. Mit Young Science-Botschafter Gerhard Furtmüller die eigene Persönlichkeit entwickeln. Diesmal: Wie sehr vertraust Du Deinem Team?

In der letzten Kolumne habe ich Dir erklärt, wie wichtig die Beziehungsorientierung im Job ist. Heute gehe ich einen Schritt weiter und zeige Dir, warum das Vertrauen im Team für eine gute Arbeitsleistung grundlegend ist.

Vergeudete Arbeitszeit?

Menschen sind vor allem am Fortschritt und dem Ergebnis ihrer Arbeit interessiert. Aufgrund dieser Tatsache wurde ich vor kurzer Zeit von einem Millennial gefragt, warum er sich in seinem Job Zeit für vertrauensbildende Maßnahmen nehmen soll. Schließlich ist er vor allem am Voranbringen seiner Arbeitsergebnisse interessiert. Ein Termin, der zum Kennenlernen dient, stellt somit in seinen Augen eine reine Zeitverschwendung dar und ist daher für ihn nicht sinnvoll.

Bewältige große Aufgaben

Für Routinearbeiten sind vertrauensbildende Maßnahmen in der Tat nicht unbedingt notwendig; jedoch tragen sie zur Verbesserung des Arbeitsklimas bei. Dies ist zum einen für den Arbeitsalltag sehr wichtig und stellt zum anderen ein gutes Investment für die weitere Zusammenarbeit dar. Bei großen und schwierigen Aufgaben, die Du mit Deinen Kollegen bewältigen musst, lohnt sich jede Minute, die Du für das Zusammenschweißen Deines Teams aufbringst.

Bilde ein diverses Team

Diese Erkenntnis beschreibt der US-amerikanische Transformationsforscher John Kotter in seinem Buch „Das Pinguin-Prinzip“. Hier erzählt er eine Fabel, in der Pinguine vor dem Problem stehen, dass ihre Lebensgrundlage – ein Eisberg – zu schmelzen beginnt. Daher bilden sie um das Pinguinoberhaupt Louis ein Team, das aus jungen und älteren, pragmatischen und eher philosophierenden Pinguinen besteht, um eine Lösung für dieses Problem zu finden.

Sei weise

Entscheidend für die Lösung des Problems ist die Weisheit des Chefpinguins: Er beginnt nicht mit einem Meeting, um das Problem zu lösen, sondern er hebt einen Flügel und fragt in die versammelte Runde: „Möchte jemand Tintenfisch zum Mittagessen?“ Daraufhin meint Buddy, ein jüngerer Pinguin: „Eine tolle Idee“.

Fange Tintenfische

An dieser Stelle sollte man wissen: Pinguine sind verrückt nach Tintenfisch. Daher dauert es nicht lange, bis Buddy – aus Vorfreude auf den bevorstehenden Leckerbissen – ins Meer springt und die anderen ihm rasch folgen. Die Pinguine erledigen ihre Aufgabe durch den Ansporn mit Bravour, sodass sie nach kurzer Zeit genug Nahrung – auch für den sehr hungrigen Chefpinguin – ergattert haben.

Erzähle vom Leben

Nach dem sättigenden Leckerbissen hat sich das Team – welches man in unserer Arbeitswelt als Task Force bezeichnen würde – aber nicht über das Problem des schmelzenden Eisbergs unterhalten. Ganz im Gegenteil, ihr Gespräch drehte sich um das Leben, die lieben Angehörigen, deren Hoffnungen, Träume und Ängste. So lernten sich die Pinguine kennen und wussten über die Stärken und Schwächen der anderen Bescheid.

Schaffe eine Vertrauensbasis

John Kotter ist es in seiner Fabel gelungen, die große Bedeutung von vertrauensbildenden Maßnahmen für ein Team zu beschreiben. Dazu ist einem ersten Schritt weder die Analyse der Ist-Situation noch ein Arbeitsmeeting, in dem Lösungen gesucht werden, erforderlich. Sinnvoller ist vielmehr ein gemeinsames, vertrauensbildendes Event. Daher frage ich Dich dieses Mal: „Wie sehr vertraust Du Deinem Team?“

Schreibe Deine Überlegungen dazu auf, besprich Dich mit vertrauten Personen oder schreibe mir ein Mail: gerhard.furtmueller@wu.ac.at

Privat

Gerhard Furtmüller aka Doktor Furti ist Senior Lecturer am Department für Management der Wirtschaftsuniversität Wien und Young Science Botschafter. An der WU begleitet er jährlich Tausende Millennials auf ihrem Weg ins Berufsleben. Seine Publikationen zum Thema Motivationsaufbau sind u.a. im Harvard Business Review erschienen und mit seiner Unternehmenssimulation fördert er das ganzheitliche Denken in den Unternehmen.

https://www.wu.ac.at/management/team/dr-gerhard-furtmueller

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