Stadtplanung

Ist das die Stadt der Zukunft?

Radikal unterschiedlicher Umgang mit dem öffentlichen Raum.
Radikal unterschiedlicher Umgang mit dem öffentlichen Raum.Superblock; Atelier Rieß
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Ein gut vorbereiteter städtebaulicher Wettbewerb bot Gelegenheit, einen neuen Stadtteil zu gestalten. Am Ergebnis scheiden sich die Geister: Kann Wien sich aus den Mustern des vergangenen Jahrhunderts befreien? Ein Beispiel aus der Donaustadt.

Eine ebene Fläche, von der U-Bahnlinie U2 in einem großen Bogen überquert: Mehr ist hier nicht zu sehen, und trotzdem könnte die Zukunft dieses Orts kaum spannender sein. Auf einer Fläche von rund einem Viertel der Wiener Innenstadt sollen hier 2340 Wohnungen entstehen, in denen 5380 Menschen leben werden. Zehn Prozent der Bruttogrundfläche von 260.000 Quadratmetern werden für Büro- und Gewerbenutzungen, die sich vor allem im Bereich um die U-Bahnstation Aspernstraße am nördlichen Rand des Areals konzentrieren sollen, zur Verfügung stehen.

Die Umgebung dieses Gebiets ist eine Art Freilichtmuseum des Wiener Wohnbaus der Jahre 1980 bis 2000. Südöstlich liegt die 1981 entworfene Wohnhausanlage Biberhaufenweg. Otto Häuselmayer, Carl Pruscha und Heinz Tesar zitierten hier in bester postmoderner Manier traditionelle dörfliche Grundelemente: Anger, Gasse und Platz statt der rationalistischen Zeilenbebauung der Moderne. Im Südwesten, gegenüber dem SMZ Ost (heute Klinik Donaustadt), liegt die 1983 fertiggestellte Wohnhausanlage Gerasdorferstraße von Viktor Hufnagl, eine Variante der Gartenstadtidee mit lang gestreckten, von Laubengängen gesäumten Höfen. Zehn Jahre jünger ist die Siedlung Pilotengasse im Nordosten, geplant von Herzog & de Meuron und Adolf Krischanitz, ein Ensemble aus leicht gekrümmten Reihenhauszeilen, die an den Wiener Siedlungsbau nach dem Ersten Weltkrieg erinnern.

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