Quergeschrieben

Wenn der Staat zu Kirche wird, ist die Freiheit in Gefahr

Der Leitfaden der EU-Kommission für inklusiven Sprachgebrauch erinnert an den Neusprech in George Orwells „1984“.

In der EU-Kommission ist die maltesische Sozialistin Helena Dalli für Inklusion und Gleichstellung zuständig. Bevor sie den Job antrat, hatte sie für ihre 520.000 Landsleute die gleichgeschlechtliche Ehe inklusive Adoptionsrecht durchgesetzt sowie das Recht, die geschlechtliche Identität selbst zu wählen und amtlich bestätigen zu lassen. Das alles nicht etwa irgendwo auf dem gottfernen Festland, sondern auf einer Insel mit 93 Prozent Katholiken, auf der Abtreibung verboten und der Katholizismus Staatsreligion ist. Im Ranking der ILGA, des internationalen Dachverbands der Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Trans- und Intersexorganisationen, steht Malta an erster Stelle der LGBTI-freundlichen Staaten. Die maltesische Geburtenrate (1,14 Kinder je Frau) ist die niedrigste in der Europäischen Union.

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Im Namen der EU-Kommission hat Dalli einen 32 Seiten umfassenden Leitfaden für inklusiven Sprachgebrauch veröffentlicht, der sich an EU-Mitarbeiter richtet. Sie dürften, heißt es darin, keinesfalls die Anrede „Damen und Herren“ verwenden und hätten geschlechtsspezifische Substantive (Arbeiter, Polizist) sowie männliche Pronomen (er) strikt zu vermeiden.

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