Ein Stück grünes Neuland auf dem Hudson River: „Little Island“ in New York City, eröffnet im Mai 2021.
Architektur

New Yorks "Little Island": Mut zum Maßlosen

Betrachtet man die Landschaftsarchitektur, stellen sich punkto Klimakrise grundsätzliche Fragen: Buntere, prächtigere, üppigere, größere Grün- und Freiräume – wollen wir das auch in Österreich, vielleicht nach dem New Yorker Vorbild?

Grünräume sind für die Städterinnen und Städter essenziell, daher wissen sie ihre Parks während klimawandelbedingter Extremtemperaturen in den Sommermonaten jedes Jahr aufs Neue zu schätzen. Auch die Pandemie und die daraus resultierenden Kontaktbeschränkungen führten uns vor Augen, wie wichtig Grünanlagen für das soziale Gleichgewicht sind. Je grüner unsere Städte, desto resilienter sind sie in Krisenzeiten gegenüber Störfaktoren. Und weil Widerstände gegen Parks, Bäume und Natur erfahrungsgemäß gering sind, entdecken Stadtpolitikerinnen und -politiker gerade das Thema Grün in der Stadt als leicht umsetzbare Klimawandelmaßnahme.

Doch nicht jedes Projekt, das unter dem Deckmantel der Klimawandelanpassung, der Grünraumgerechtigkeit oder der Schaffung von artenreichen Lebensräumen für Bewohnerinnen und Bewohner realisiert wird, ist gleichermaßen nachhaltig. Um den Nutzen besser einordnen zu können, gibt es eigens entwickelte Nachhaltigkeitsbewertungstools. Meist reicht aber auch der gesunde Hausverstand, um die Sinnhaftigkeit einer Begrünungsmaßnahme einschätzen zu können. Ausschlaggebend ist jedenfalls die Verhältnismäßigkeit – also welchen Nutzen das Vorhaben im Verhältnis zu seinen negativen Auswirkungen hat. Um nachhaltig zu sein, sollte Landschaftsarchitektur jedenfalls keine gröberen sozialen, ökologischen oder budgetären Kollateralschäden verursachen.

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