Impfpflicht-Gegner gibt es auch bei den Grünen. Doch mit der Wissenschafts- und Staatsskepsis einer Madeleine Petrovic kann die Generation Fridays for Future nichts mehr anfangen. Über in die Jahre gekommene Fundis und neue Realos.
In Zeiten wie diesen wird die Bühne nicht selten von jenen belagert, die unangenehm auffallen. Rechts der politischen Mitte ist man stolz darauf, links ist einem das peinlich.
Den Grünen etwa ist Madeleine Petrovic gerade ziemlich peinlich. Die frühere Bundessprecherin hat vor Kurzem an einer Demo gegen die Impfpflicht teilgenommen und der Menge im Wiener Freud-Park zugerufen, dass sie hier niemanden sehe, „der von Pfizer oder Bill Gates bezahlt wird“. Ähnlich daneben war der Vergleich des Dornbirner Stadtrats Martin Hämmerle, der die Impfpflicht und die 2-G-Regeln mit dem Faschismus in Verbindung brachte. Die Grünen könnten sich nicht als antifaschistische Partei bezeichnen und gleichzeitig dafür sein, Menschen auszuschließen, argumentierte Hämmerle in den „Vorarlberger Nachrichten“.
Seither hängt der grüne Haussegen ein wenig schief. Und wie immer in solchen Fällen musste die Klubchefin ausrücken, um die Dinge zurechtzurücken. Die Aussagen von Petrovic entsprächen nicht der Parteilinie, stellte Sigrid Maurer am Montag in der „ZiB2“ klar. Die Grünen stünden auf allen Ebenen zu „100 Prozent hinter der Impfpflicht“.