Gastkommentar

Ein Hauch von München 1938

(c) Peter Kufner
  • Drucken

Russland. Es riecht nach Wiederholung der Geschichte. Aber heute zeigt sich eine neue Logik und wie wenig durch einen Krieg zu gewinnen ist.

Vor 30 Jahren endete der Kalte Krieg. Doch seit der Finanzkrise von 2007/2008 ist er nicht nur zurück, sondern zu einem hybriden lauwarmen Krieg mutiert. Und angesichts der Schwierigkeiten der USA und ihrer europäischen Verbündeten, der Drohung eines russischen Angriffs auf die Ukraine zu begegnen, zeichnet sich inzwischen das Schreckgespenst eines heißen Kriegs ab. Zu einer attraktiven historischen Analogie hat sich das Appeasement Nazi-Deutschlands 1938 entwickelt, da dies der Moment war, als der kalte Krieg im Gefolge des Ersten Weltkriegs eine entscheidende Wende nahm und einen gewaltsamen Konflikt angeblich unvermeidlich machte.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

>>> Mehr aus der Rubrik „Gastkommentare“

München wird auf ewig mit diesem Moment in Verbindung gebracht werden, denn ohne die Tschechen oder die Sowjetunion zu konsultieren überließen Großbritannien, Frankreich und Italien dort Deutschland beträchtliche Teile der Tschechoslowakei. Diese Episode wurde seitdem immer wieder thematisiert, zuletzt in Christian Schwochows brillantem neuen Film „München – Im Angesichts des Krieges“, der auf dem interessanten Versuch des Romanautors Robert Harris beruht, die Reputation des britischen Premierministers, Neville Chamberlain, wiederherzustellen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.