Experten sprechen sich für weniger PCR-Tests aus. Das widerspricht dem wirtschaftlichen Interesse der Labore. Es gibt teils große Nähe zur Politik und massive Qualitätsprobleme. Bei dem größten Anbieter von Schultests gab es am Mittwoch eine Razzia.
Wien. Österreich ist Testweltmeister. Das hat seinen Preis: 2,6 Milliarden Euro Steuergeld wurden dafür allein im Jahr 2021 ausgegeben. Der Nutzen der Massentestungen wird immer mehr infrage gestellt: Denn im europäischen Vergleich hat Österreich weder besonders wenig Infektionen noch bessere Totenzahlen – eher im Gegenteil.
Experten plädieren vermehrt dafür, die Testanzahl einzuschränken. Die Finanzprokuratur drängt auf eine Evaluierung von Kosten und Nutzen. Dem stehen wirtschaftliche Interessen entgegen. Einige große PCR-Test-Anbieter haben Nähe zur Politik, die wiederum Aufträge vergibt. Es kommt immer wieder zu Qualitätsproblemen und Skandalen, die Millionen kosten.