Geschichte

Kulturelle Kontrapunkte

Jüngst verhüllte der Katastrophenschutz die Statuen der Oper Lwiw. Ihre Architektur orientiert sich an der Wiener Hofoper.
Jüngst verhüllte der Katastrophenschutz die Statuen der Oper Lwiw. Ihre Architektur orientiert sich an der Wiener Hofoper. Getty Images
  • Drucken

Die Kultur in den Kronländern gilt als Motor für politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen. Der letzte Band der Reihe „Die Habsburgermonarchie 1848–1918“ spürt dem nach.

Am 21. März wurden die allegorischen Figuren der Nationaloper in Lemberg (Lwiw) verhüllt, um sie vor möglichen Granatsplittern zu schützen. Die Angst um das Kulturgut, bis vor Kurzem eine der Hauptsehenswürdigkeiten der westukrainischen Stadt, schlägt ein neues, trauriges Kapitel rund um die bewegte Geschichte des Hauses auf.

Der Grundstein für den Bau, der sich in seiner Architektur an der Wiener Hofoper orientierte, wurde 1896 gelegt. Er löste eines der größten und prächtigsten Theater Mitteleuropas ab, das erst 1842 eröffnet worden war. 1500 Sitzplätze umfasste das von Graf Skarbek Stanisław erbaute Theater in dem damals 50.000 Einwohner zählenden Lemberg. Gestartet wurde erst mit Beethovens „Fidelio“-Ouvertüre und einem Grillparzer-Stück, dann folgte ein „Nebeneinander von deutschen und polnischen Aufführungen“, wie der Slawist und Historiker Börries Kuzmany schreibt. Zur Eröffnung des neuen Hauses am 4. Oktober 1900 wurde die Oper „Janek“ von Vladislav Zhelensky gespielt. Deutsche Stücke standen nun nicht mehr auf dem Spielplan.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.