London, England. 1951. Italian educational reformer Maria Montessori, who evolved the Montessori method of teaching children, is pictured during a visit to the Gatehouse School, Smithfield.
Bildung

Maria Montessori: Die Suche nach dem "offenbarten" Kind

Sie promovierte als erste Frau Italiens, arbeitete als Ärztin, als die Medizin Männern vorbehalten war, und kämpfte für Gleichbehandlung. Mit ihrem Leitgedanken „Hilf mir, es selbst zu tun“ revolutionierte Maria Montessori das Schulwesen – und polarisiert damit, in Österreich und weltweit, auch noch 70 Jahre nach ihrem Tod.

Ein Mädchen spielt mit einem Einsatzzylinderblock. Sie zieht Holzzylinder heraus, um sie dann wieder in die passenden Vertiefungen zu stecken. Die anderen Kinder, die um sie herumlaufen und singen, beachtet die Dreijährige nicht. Auch als Maria Montessori den Sessel, auf dem das Mädchen sitzt, nimmt und ihn verrückt, arbeitet sie weiter. „Von dem Augenblick an, in dem ich zu zählen begonnen hatte, wiederholte sie die Übung zweiundvierzigmal. Dann hielt sie inne, als erwache sie aus einem Traum, und lächelte glücklich. Sie hatte nicht bemerkt, was wir getan hatten, um sie zu stören“, schrieb die Pädagogin später über diese „Offenbarung“.

Nie zuvor habe sie bei Kindern, denen doch ein rastloses Gemüt nachgesagt werde, eine solche Konzentration gesehen. „Jedesmal, wenn eine solche Polarisation der Aufmerksamkeit stattfand, begann sich das Kind vollständig zu verändern. Es wurde ruhiger, fast intelligenter und mitteilsamer“, schrieb Montessori. „Es offenbarte außergewöhnliche innere Qualitäten, die an die höchsten Bewusstseinsphänomene erinnern, wie die der Bekehrung.“ Qualitäten, in denen sie das Potenzial sah, „das Schulwesen auf Kinderbeine zu stellen“, wie Saskia Haspel, Präsidentin der Österreichischen Montessori-Gesellschaft (ÖMG), sagt.

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