Architektur

Reden wir über Baukultur!

Beispielhafte Unglücksfälle ostösterreichischer Baukultur aus Graz . . .
Beispielhafte Unglücksfälle ostösterreichischer Baukultur aus Graz . . .© paul ott photografiert
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Die IG Architektur feiert ihren 20. Geburtstag. Ein guter Anlass für ein Fest, ein Buch und eine Ausstellung, die zum Nachdenken anregen möchten. Reicht das Reden über Baukultur?

Am Anfang war es eher der Zufall, der die Dinge ins Rollen brachte. Im Wiener Künstlerhaus, damals noch keine hochgerüstete Kulturmaschine, sondern das Aschenputtel unter den Wiener Kunstinstitutionen, kuratierten Peter Bogner, Karin Christof und der – letzten Herbst verstorbene – Jan Tabor im Jahr 2000 eine Ausstellung mit dem Titel „Den Fuß in der Tür. Manifeste des Wohnens“. Eingeladen waren Vertreter der jüngeren Architekturszene, für die Tabor als genialer Netzwerker eine Art Vaterfigur war. Das Budget war knapp; die beteiligten Nachwuchs-Büros halfen einander mit Kontakten und Werkzeug und tauschten ihre E-Mail-Adressen aus. Das Ergebnis war eine Ausstellung, die in Erinnerung blieb, weil sie an das Thema Wohnen origineller und weniger utilitaristisch heranging als in der Hauptstadt des Sozialen Wohnbaus sonst üblich.

Auf diesen Ursprung hinzuweisen, ist im Falle der Interessengemeinschaft (IG) Architektur, die sich ein Jahr später formierte, wichtig. Der im Jahr 2001 gerade ins Amt gekommene Wiener Planungsstadtrat Rudolf Schicker wollte die Kontakte der Stadt zu jüngeren Büros verbessern und bat Susanne Höhndorf, die an der Ausstellung im Künstlerhaus beteiligt war, Namen zu nennen. Höhndorf leitete die Einladung offen im Schneeballsystem weiter. Das war die Geburtsstunde der IG, zu deren ersten Treffen im Herbst 2001 sechzig bis hundert Gäste kamen, die sich schnell organisierten und Doris Burtscher und Jakob Dunkl als ihre ersten Sprecher wählten.

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