Gastbeitrag

Wie man Ressourcen richtig nutzt: Weniger ist mehr

Weniger Ressourcenverbrauch würde bei Bewältigung aktueller Krisen helfen.

Der Autor

Helmut Haberl forscht und lehrt am Institut für Soziale Ökologie der Universität für Bodenkultur Wien im Themenfeld nachhaltige Ressourcennutzung.

Der brutale russische Überfall auf die Ukraine zeigt, wie abhängig wir von importierter Fossilenergie sind. Die Unfähigkeit Europas, Österreich allen voran, dem Aggressor durch den Stopp von Öl- und Gasimporten den Geldhahn abzudrehen, ist evident. Zugleich sendet der Weltklimarat IPCC eine klare Botschaft: Das Zeitfenster für eine halbwegs erträgliche Eingrenzung der Erderhitzung schließt sich rasant. All das vor dem Hintergrund der längst nicht überwundenen Covid-Pandemie.

Das Fehlen einer heimischen Erdgas-Importstrategie ist ein eminentes geostrategisches Versäumnis. Jahrzehntelang wurden Chancen verspielt, mit Energie sparsamer umzugehen. Wohl enthielten die Energiekonzepte der Regierungen schon vor 30 Jahren eine Vielzahl fundierter Maßnahmenvorschläge für CO2-Reduktion und Energiesparen. Statt diese umzusetzen, ließ man ressourcenverschleißende Strukturen weiterwuchern, Stichwort Zersiedelung.

Was tun? Zentrales Ziel sollte sein, Versorgungsleistungen, die für unser Wohlergehen essenziell sind – etwa Wohnen, Ernährung, Gesundheit, Hygiene oder Mobilität – mit viel weniger natürlichen Rohstoffen zu bewerkstelligen als heute. Die Technologien sind verfügbar und leistbar. Längst können Passivhäuser ein komfortables Raumklima (fast) ohne externen Energie-Input bereitstellen.

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