Management

Wie Manager die Inflation in den Griff kriegen

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Kolumne "Hirt on Management": Folge 178. Wie Sie Ihr Unternehmen durch das Inflationschaos manövrieren. Teil 1.

In den letzten Monaten ist, mit großen Schritten, eine Plage zurückgekehrt, die viele, fälschlicherweise, für gebannt hielten: die Inflation.

Die neuesten Prognosen gehen jetzt davon aus, dass die Inflation höher sein wird als erwartet und auch länger dauern wird als es bisher angenommen wurde.

Das bedeutet, dass Managerinnen und Managern nichts anderes übrig bleibt, als wieder mal den Stier bei den Hörnern zu packen und das Problem aktiv anzugehen.

In dieser mehrteiligen Reihe lernen Sie die Strategien führender Unternehmen kennen, die das Inflationsproblem konsequent angehen.

Brechen Sie den Wert–Kosten-Zusammenhang

Ihre Produkte und Dienstleistungen schaffen einen bestimmten Wert für Ihre Kunden und dafür entstehen bei Ihnen Kosten.

Typischerweise ist in der Marktwirtschaft die Erbringung einer Leistung mit höherem Wert, auch mit höheren Kosten verbunden.

Das muss aber nicht zwingend so sein. Das ist ein Zusammenhang, der gebrochen werden kann und in der inflationären Umgebung gebrochen werden muss.

Achtung vor der Kostenfalle

In einer inflationären Umgebung ist das Risiko sehr hoch, dass Ihre Kosten schnell steigen, Sie diese aber nur begrenzt an ihre Kunden weitergeben können.

Daher gilt es ihre Komponenten und Erbringungskosten sofort systematisch zu durchforsten und sich folgende Fragen zu stellen:

  • Wo können wir Komponenten oder Vorleistungen zügig austauschen, die ein hohes Risiko von Preissteigerungen oder Lieferengpässen haben?
  • Wie können wir diese Komponenten oder Vorleistungen durch alternative Komponenten und Vorleistungen ersetzen, die eine geringere Preissteigerungserwartung haben?

  • Wie können wir unser Design und unseren Produktionsprozess neu gestalten, um neue preisgünstigere Komponenten oder Vorleistungen verwenden zu können?

  • Wie können wir unsere Transport- und Logistikkosten senken, falls diese ein Inflationstreiber sind, in dem wir unser Design und unseren Produktionsprozess neu gestalten?

  • Wie können wir das alles tun, ohne die Wertperzeption unserer Kunden zu verändern, oder wie können wir diese dabei sogar noch anheben?

Sie sehen schon, dass es sich hier um Entscheidungen handelt, die nur auf der obersten Ebene des Unternehmens getroffen werden können, weil diese weitreichende Konsequenzen haben.

Das Wichtigste in Kürze

Typischerweise ist in der Marktwirtschaft die Erbringung einer Leistung, mit höherem Wert, auch mit höheren Kosten verbunden. Das muss aber nicht zwingend so sein. Das ist ein Zusammenhang, der gebrochen werden kann und in der inflationären Umgebung gebrochen werden muss.

In der nächsten Kolumne beschäftigen wir uns damit, wie Sie die Wertperzeption Ihrer Produkte und Dienstleistungen aus Sicht Ihrer Kunden maximieren, um das maximale Potenzial zu haben, Preissteigerungen im Markt durchzusetzen.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 16. Juni 2022 zur Frage: „Wie Manager die Inflation in den Griff kriegen. Teil 2“

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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