Bluttrinkende Vampire im Zusammenhang mit Juden sind nach Ansicht aufmerksamer Antisemitismus-Wächter ein heikles Thema. Unlängst sorgte ein Artikel im Magazin „News“ gar für einen Rechtsstreit. Eine Einordnung.
Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.
Die Ritualmordlegende ist eines der ältesten judenfeindlichen Gerüchte. Im Mittelalter war sie nicht antisemitisch – dieser Begriff stammt aus dem 19. Jahrhundert –, sondern antijudaistisch. Der Hass wendete sich gegen Juden nicht auf der Grundlage einer Rassentheorie, sondern als Glaubensgemeinschaft. Die Legende besagte, dass Juden während des Pessachfestes einen christlichen Jungen opfern und sein Blut trinken würden – aus Hass auf Jesus. Die Legende ist nicht vergessen, auch der Hass nicht. In einer TV-Serie, produziert in Gaza unter der Kontrolle der Hamas, fordert ein jüdischer Vater seinen Sohn auf, muslimisches Blut zu trinken.
Bluttrinkende Vampire im Zusammenhang mit Juden sind nach Ansicht aufmerksamer Antisemitismus-Wächter ein heikles Thema. Die beiden Begriffe in einem Zusammenhang zu erwähnen sollte tatsächlich eher vermieden werden. Allzu oft war und ist es ein Symbol für Antijudaismus und Antisemitismus.