Produktpiraterie

Maschinenplagiate rückläufig

Verband der Maschinen- und Anlagenbauer vermeldet Rückgang auf hohem Niveau.

Die Maßnahmen vieler Maschinenbauer zur Eindämmung von Produktpiraterie haben nach Einschätzung des europäischen Branchenverbands der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) zu einem Sinken der dadurch verursachten Schadenssumme geführt. Eine aktuelle VDMA-Studie zum Thema beziffert die jährliche Schadenssumme durch Produktpiraterie für die Mitgliederunternehmen bei insgesamt 6,4 Mrd. Euro. In den Jahren 2010 bis 2020 lag sie jeweils bei über sieben, zuletzt 2020 bei 7,6 Milliarden Euro.

Insgesamt gaben 72 Prozent der im Zuge der Studie befragten Unternehmen an, von Produktpiraterie betroffen zu sein (2020: 74 Prozent). Die meisten Fälschungen stammen dabei aus China. Die Volksrepublik führt mit 87 Prozent deutlich die Liste der genanten Herkunftsländer von Plagiaten an (Mehrfachnennungen waren möglich). Auf Platz zwei folgt erstmalig Indien mit 26 Prozent. Deutschland liegt mit 19 Prozent der Meldungen auf Platz drei.

Neben dem wirtschaftlichen Schaden gefährden die Plagiate auch die Sicherheit. 41 Prozent der Unternehmen berichten von Fälschungen, die eine Gefahr für Bediener oder Anwender mit sich bringen. 57 Prozent) sehen bei von ihnen entdeckten Plagiaten eine Gefahr für den sicheren Betrieb der Anlage.

Als Auftraggeber für Plagiate identifizieren die befragten Unternehmen in über zwei Dritteln der Fälle direkte Wettbewerber (70 Prozent). Aber auch Geschäftspartner wie Kunden, Zulieferer oder Joint-Venture-Partner werden von 41 Prozent als Ausgangspunkt von Fälschungen gesehen. Einen deutlichen Zuwachs verzeichnen professionelle Großplagiatoren, die von 30 Prozent der befragten Unternehmen genannt wurden.
Am häufigsten werden einzelne Teile oder äußeres Erscheinungsbild gefälscht (jeweils 60 Prozent). Bei sogenannten weichen Plagiaten (Katalogen, Broschüren, Produktfotos) wurde ein Rückgang um neun Prozentpunkte auf 29 Prozent verzeichnet. Erstmalig gefragt wurde nach Plagiaten von Websites und Onlineshops. Hier bezeichnet sich jedes fünfte Unternehmen als betroffen.

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