Am Herd

Eine bessere Welt

Ich dachte, wir könnten eine bessere Welt erschaffen. Ich ging auf die Straße und war überzeugt, wir wären auf einem guten Weg, den Krieg abzuschaffen, den Hunger und die Ungerechtigkeit.

Als mein Vater ein Kind war, hatte er einen Tagtraum: Er war unsichtbar und konnte fliegen und so verschwand er in unbeobachteten Momenten durchs Fenster seines Kinderzimmers und suchte Menschen heim, die gemein waren. Politiker, die Kriege anzettelten, Chefs, die ihre Mitarbeiter drangsalierten, böse Buben, die arme Mädchen verhauten. Plötzlich stand er in deren Regierungssitzen und Büros und auf den Spielplätzen. Aber er tat ihnen nichts. Er erklärte nur. Und die Politiker und Chefs und bösen Buben hörten ihm zu – es blieb ihnen auch nichts anderes übrig – und hatten ein Einsehen.

Ach, dieser Wunsch nach Gerechtigkeit! Und, doppelt Ach: Dieser Glaube, mit Argumenten ließen sich alle Probleme lösen, von einem Buben, der im Kinderzimmer vor sich hin träumt.

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