Vom Abort mitten hinein in die Hygienewelt des 21. Jahrhunderts: erleichternde Wien-Erfahrungen.
Alle Wege führen nach Rom, heißt's schon seit langer Zeit. Und egal ob wir die Wendung den schier unendlich vielen Wegen zuschreiben, die das Straßennetz des Augustus aus allen Ecken des Römischen Reichs in die Kapitale lenkte, oder der Spruchweisheit eines frühmittelalterlichen Zisterziensermönchs namens Alanus ab Insulis: Im Hier und Heute wird's uns nicht beruhigen können, wenn wir nicht den Weg nach Rom, vielmehr den Weg zur nächsten Toiletteanlage suchen.
Eine sensible Angelegenheit, der bis vor nicht so langer Zeit in Wien eher unsensibel begegnet wurde. Nicht nur dass es an entsprechenden Orientierungshinweisen fehlte, wo denn die nächste einschlägig befreiende Lokalität zu finden sei, wäre auch das, was man nicht fand, in der Mehrzahl ohnehin nicht wert gewesen, vielleicht doch gefunden zu werden: Bau- und Reinlichkeitszustand der meisten hiesigen Erleichterungskemenaten führten nur allzu deutlich vor Augen, was historisch mit Abort gemeint gewesen sein mag.