Es gibt einen angepassten Impfstoff, aber keiner geht hin. Oder jedenfalls fast keiner. Außer mir. Und ich bin auch nicht mehr so enthusiastisch wie früher.
Ja, das waren Zeiten. Als die Bürgermeister noch ganz zufällig im Altersheim auftauchten und den Oberarm hinhielten, damit der überzählige Impfstoff ja nicht verderbe. Als wir alle darauf warteten, dass eine neue Altersgruppe freigeschaltet würde, als wir uns zunehmend grantig einander vorrechneten: Also echt, wenn das in diesem Tempo weitergeht – da komme ich ja erst im Herbst dran. Und schließlich doch: Termine! Für meinen Mann! Für mich! Dann für die Kinder! Ich weiß noch, wie ich nach der ersten Impfung im plastikbestuhlten Wartesaal des Austria Center Vienna saß und in die WhatsApp-Familiengruppe das Foto meines Pflasters schickte. „Juhuu!!!“, schrieb mein Mann. „Wubwub“, schrieb Hannah. „Yayyy“, schrieb Marlene und schickte drei Wundertüten nach (oder was immer dieses Emoji darstellen soll).