Medizin

Es prüfe, wie O2 sich bindet

Wichtig für die Intensivmedizin: die Fähigkeit des Blutbestandteils Hämoglobin, Sauerstoffmoleküle zu transportieren.
Wichtig für die Intensivmedizin: die Fähigkeit des Blutbestandteils Hämoglobin, Sauerstoffmoleküle zu transportieren.APA/SALK
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Tiroler Forscher haben eine Methode zur vereinfachten Ermittlung des Sauerstoffgehalts im menschlichen Gewebe zum Patent angemeldet. Profitieren könnten auch Covid-Patienten.

Sie ist ein Phänomen, das in der Medizin schon seit rund 100 Jahren bekannt, aber nur ungenügend erforscht ist: die Sauerstoffbindungskurve. Sie erlaubt Aussagen darüber, wie gut der Transport des Sauerstoffs (O2)über das Blut funktioniert und wie gut das Gewebe im Körper des jeweiligen Menschen mit Sauerstoff versorgt wird. Dem zugrunde liegt die Fähigkeit des Blutbestandteils Hämoglobin, Sauerstoffmoleküle in der Lunge an sich zu binden, durch den Körper zu befördern und bei Bedarf am „Zielort“ abzugeben. In der Intensivmedizin spielt diese Fähigkeit eine wichtige Rolle; und auch im Zusammenhang mit verschiedenen Krankheiten, beispielsweise Covid, könnte sie von großer Bedeutung sein.

Warum sich die Wissenschaft bisher trotzdem so wenig mit der Bindungskurve befasst, hat einen banalen Grund: „Es gibt schlichtweg weltweit kein brauchbares Gerät, mit dem man sie effektiv und mit wenig Zeitaufwand messen kann“, sagt Simon Woyke, Anästhesist an der Uni-Klinik Innsbruck. „Die Sauerstoffbindungskurve stellt den Zusammenhang zwischen Sauerstoffsättigung und Sauerstoffpartialdruck im Blut oder Gewebe dar. Letzterer ist schwer zu messen. Um ihn abschätzen zu können, behilft man sich derzeit in der klinischen Praxis damit, dass man die Sauerstoffsättigung misst und daraus den Sauerstoffpartialdruck ableitet.“

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