Sport-Club

Die Party über dem Nebel

Blick von der Meyringer-Warte Richtung Schneeberg
Blick von der Meyringer-Warte Richtung SchneebergBenedikt Kommenda
  • Drucken

Auf dem Gipfel des Hochecks, des am weitesten östlich gelegenen Eintausenders der Alpen, herrscht eine Idylle. Wäre da nicht die laute Musik.

Wer in den vergangenen Tagen der Nebeldecke in den Niederungen Ostösterreichs entkommen wollte, tat gut daran, sich in höhere Lagen zu begeben. Buchstäblich am nächsten lag – und liegt noch immer – das Hocheck, der am weitesten östlich situierte Eintausender der Alpen. Der 1037 Meter hohe Berg zwischen Furth an der Triesting und Altenmarkt an der Triesting ist nur 24 Kilometer Luftlinie von der Wiener Stadtgrenze entfernt. Mit dem Fahrrad ist die Strecke bei sportlicher Fahrt in zweieinhalb Stunden zu schaffen, mit dem Auto in einer Dreiviertelstunde.

Grafik: "Die Presse"/Petra Winkler

Da reden wir allerdings erst vom Fuß des Hochecks. Die vormals mautpflichtige Straße hinauf zu befahren ist derzeit verboten, bleibt also nur die schöne Alternative zu wandern. Zum Beispiel von Furth aus auf dem Krennweg. Er ist ab einem Marterl zwischen zwei Linden, bergauf gesehen 50 Meter rechts von den geschlossenen Schranken, gut ausgeschildert und blau bis zum Gipfel markiert. Eine sehr gute Beschreibung einer 13,8-km-Runde (Gehzeit ab 3,5 Stunden), die dann über den Mittagskogel, Eberbach und den Vorzeige-Rinderhof Rehgras zurück nach Furth führt, findet sich auf der Website www.bergfex.at. Der Text, fast dreimal so lang wie diese Kolumne, hilft beim ersten Mal Gehen sehr.

Hier geht's hinunter in den Nebel
Hier geht's hinunter in den NebelBenedikt Kommenda

Die im Herbst besonders reizvolle Wanderung ist auch treffend als „schwer“ klassifiziert. Der Pfad hinauf ist viel steiler als die gewundene Mautstraße, die er mehrmals in der Direttissima quert. Die paar Stufen auf die krönende Meyringer-Warte sollte man trotzdem noch nehmen, auch wenn unter blauem Himmel im Tal nur Nebel zu sehen ist.
Ein Idyll, wäre da nicht laute Party-Musik zu vernehmen. Sie kommt vom Schutzhaus und lädt eher weniger zum Verweilen ein. Medienberichten ist zu entnehmen, dass hier Streit herrscht, Eigner ÖTK (Österreichischer Touristenklub) gibt sich zugeknöpft: Der Vertrag mit dem ehemaligen Pächter sei wegen „untragbarer Zustände“ gekündigt worden, eine Räumungsklage sei eingebracht. Das ist dann weniger ein hobbysportliches als ein rechtliches Thema.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.