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Die Solidarität mit Ukrainern bekommt erste Risse

Die Bereitschaft, vertriebene Ukrainer aufzunehmen, bleibt hoch, sank aber zuletzt. Ministerin Raab sieht einen „Wendepunkt“.

Acht Monate ist der Beginn der russischen Invasion in der Ukraine mittlerweile her – in diesen acht Monaten hat Österreich laut Integrationsministerium rund 85.000 vertriebene Ukrainer aufgenommen. Zwei Drittel davon sind laut Asylstatistik des Innenministeriums derzeit in staatlicher Grundversorgung, und das parallel zu einem seit der Asylkrise 2015 nicht mehr erreichten Stand an Asylanträgen von Migranten aus anderen Ländern. Wie geht das Land also um mit den Zehntausenden Ukrainern – vorrangig sind es Frauen und Kinder –, denen in Zeiten von enormen Asylzahlen und Rekordinflation geholfen wird? Eine Studie des Meinungsforschers Peter Hajek für das Integrationsressort, bei der im August 1000 Österreicher online und telefonisch befragt wurden, zeigt nun: immer noch ziemlich wohlwollend.

Beliebter als andere Gruppen

„Grundsätzlich herrscht weiterhin eine positive Stimmung gegenüber ukrainischen Vertriebenen“, erklärte Hajek, „man merkt die positive Grundhaltung der österreichischen Bevölkerung“. Laut der Studie wird das Zusammenleben mit Ukrainern mehrheitlich als funktionierend wahrgenommen: 14 Prozent finden es „sehr gut“, jeder Zweite immerhin noch „gut“, zwei Drittel sind zufrieden, und nur ein Fünftel ist der Meinung, Ukrainer und Österreicher kämen nicht miteinander aus. Zum Vergleich: Weniger als die Hälfte der Befragten war in einer vergleichbaren Studie von Hajek aus diesem Jahr grundsätzlich der Ansicht, dass Österreicher und Zuwanderer gut interagieren. Das hat auch mit der Religion der Migranten zu tun: Gerade einmal vier Prozent der Österreicher finden, dass Österreicher mit Muslimen „sehr gut“ zusammenleben.

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