Stellungnahme

„Presse“-Redaktionsausschuss betont journalistische Unabhängigkeit

Die Redaktion verlangt volle Aufklärung und verweist auf das Redaktionsstatut.

Die kürzlich bekannt gewordenen Chats von Chefredakteur Rainer Nowak haben innerhalb der Redaktion teilweise zu schweren Irritationen geführt. Der Redaktionsausschuss der „Presse“ betont aus diesem Anlass, dass unsere Redaktion aus selbstbewussten Mitgliedern besteht, die Tag für Tag unabhängig arbeiten und für jene journalistische Qualität stehen, die „Die Presse“ auszeichnet.

Im Namen der Redaktion halten wir fest, dass die rote Linie nicht erst mit strafrechtlich relevanten Handlungen überschritten wird und Kontakte mit politischen Entscheidungsträgern keinesfalls zur Durchsetzung persönlicher Eigeninteressen genützt werden dürfen. Insbesondere darf die Berichterstattung unserer Zeitung durch nichts anderes geprägt sein als durch journalistische Kriterien. In diesem Sinn begrüßen und unterstützen wir die durch den Eigentümer, die Styria Media Gr., angestoßene interne Prüfung der Vorwürfe gegen Nowak, der seine Funktionen als Chefredakteur und Herausgeber ruhend gestellt hat, als Schritt in die richtige Richtung. Wir verlangen vollständige Aufklärung.

„Die Presse“ ist ihrem Redaktionsstatut verpflichtet: Sie „vertritt in Unabhängigkeit von den politischen Parteien bürgerlich-liberale Auffassungen auf einem gehobenen Niveau.“ Außerdem betrachtet es „Die Presse“ als „journalistische Standespflicht, ihre Leser objektiv und so vollständig wie nur möglich“ zu informieren. Zudem hat „Die Presse“ klare Compliance-Regeln: „Die Mitarbeiter vermeiden, dass redaktionelle Veröffentlichungen durch private oder geschäftliche Interessen Dritter unsachlich beeinflusst werden.“ Private oder geschäftliche Interessen der Mitarbeiter „dürfen keinen Einfluss auf redaktionelle Inhalte haben“.

Der Redaktionsausschuss

(Philipp Aichinger, Jeannine Hierländer, Heide Rampetzreiter, Teresa Wirth, Wieland Schneider)

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