Gastkommentar

Kulturinstitutionen als Reservate der Reinheit

(c) Peter Kufner
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„Code of Conduct“. Die neuen Richtlinien für Kultursponsoring werden bald vorgestellt. Gut, dass sie kaum praktische Bedeutung haben werden.

DER AUTOR

Sven Hartberger(geboren 1958) ist Sprecher der Gemeinwohl-Ökonomie Österreich. Er ist Jurist, Autor und Dramaturg. Von 1989 bis 1999 war er Intendant des Wiener Operntheaters, danach übernahm Hartberger die künstlerische Leitung des Klangforums Wien, dem er bis zum Jahr 2019 als Intendant vorstand.

Erinnert sich noch jemand? Dem zunehmend heftigen Rauschen im Blätterwald wegen eines (auf recht dünner Faktenbasis) in die Kritik geratenen Sponsorings für die Salzburger Festspiele hat Staatssekretärin Andrea Mayer vor einem halben Jahr, am 16. Mai, mit der Ankündigung der Erarbeitung von Richtlinien für Kultursponsoring den Wind aus den Segeln genommen.

Mit dem Respektabstand von drei Jahren nach der Wissenschaft wird nun auch Österreichs Kulturszene gereinigt. Das geschieht mithilfe eines unverbindlichen Leitfadens, orientiert am schon seit 2019 vorliegenden „Code of Conduct“ für den Hochschulbereich, drei DIN-A-4-Seiten, auf denen sich nicht wenige ungelenk formulierte und sinnfreie Anmahnungen wie zum Beispiel die folgende finden: „Zudem wird die Institution eine Zuwendung ablehnen, wenn der Erhalt einer Zuwendung an Bedingungen geknüpft ist, die für die Institution unannehmbar sind.

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