WM-Ausfälle

Prominenz vor dem Fernseher: Weltauswahl fehlt bei der WM

Senegal muss auf seinen Superstar verzichten, Sadio Mané wurde in Innsbruck operiert. Von Ausfällen hart getroffen ist Frankreich.

Doha. Vom Staatspräsidenten abwärts hat ein ganzes Land mitgefiebert, sogar ein Hexenmeister wurde konsultiert. Es hat alles nichts genützt. Sadio Mané wird dem Senegal bei der WM-Endrunde in Katar fehlen. Der Bayern-Star hat sich am Wadenköpfchen verletzt. Bis zum Schluss hoffte auch Teamchef Aliou Cissé auf das Wunder, nominierte den 30-Jährigen in den WM-Kader. Eine MRT-Untersuchung brachte nun die bittere Gewissheit, noch am Donnerstagabend wurde Mané in Innsbruck operiert.

Damit erhielt die Liste der bei dieser WM fehlenden Stars prominenten Zugang – es wäre ein durchaus schlagkräftiges Team:

► David de Gea (Tor): Der Profi von Manchester United gilt als bestbezahlter Tormann der Welt. Trotzdem erhielt der 32-Jährige vom spanischen Teamchef Luis Enrique kein Ticket nach Katar.

► Sergio Ramos (Abwehr): Mit 36 Jahren, inzwischen bei Paris St. Germain, hat er zugegebenermaßen schon bessere Tage gesehen, dass Spanien auf das Mentalitätsmonster ganz verzichtet, kam dennoch überraschend. Der Weltmeister (2010) und zweimalige Europameister (2008, 2012) fällt damit um seine fünfte WM-Teilnahme um.

► Mats Hummels (Abwehr): Auch der Weltmeister von 2014 fiel bei Deutschland dem Trend zur Jugend zum Opfer. Zurück bei Dortmund ist der Verteidiger mit seinen 33 Jahren nicht schneller geworden, Teamchef Hansi Flick gab deshalb Debütant Armel Bella-Kotchap (20, PSG) den Vorzug.

► Presnel Kimpembe (Abwehr): Der PSG-Profi wäre in der französischen Abwehr gesetzt, wurde zum Bedauern von Trainer Didier Deschamps nach einem Achillessehnenriss allerdings nicht rechtzeitig fit.

► Paul Pogba (Mittelfeld): Auch der Juventus-Star hoffte bis zuletzt auf seine Genesung, Beschwerden nach der Knie-OP aber verhindern seinen Beitrag zur Mission Titelverteidigung für Frankreich.

► N'Golo Kanté (Mittelfeld): Als laufstarker Abräumer oft nicht im Mittelpunkt, wird sich in Katar zeigen, wie gut Frankreich den Ausfall des Chelsea-Profis (Oberschenkelverletzung) kompensieren kann.

► Jadon Sancho (Mittelfeld): Bei Manchester United vermochte sich der Offensivspieler bislang nicht in Szene zu setzen. Teamchef Gareth Southgate gibt dem 22-Jährigen keine Gelegenheit dazu, in Katar Wiedergutmachung für seinen verschossenen Elfmeter im EM-Finale im Vorjahr zu leisten.

► Thiago Alcantara (Mittelfeld): Spaniens Mittelfeld ist dank des Barcelona-Trios Pedri, Gavi und Ansu Fati mit ausreichend Talent gesegnet, befand zumindest der Teamchef und ließ den Liverpool-Profi zu Hause.

► Giovani Lo Celso (Mittelfeld): In Argentinien sahen viele den Villarreal-Profi und nicht Superstar Lionel Messi als Schlüssel zum Triumph bei der Copa América 2021. Ein Muskelriss beendete seinen WM-Traum.

► Roberto Firmino (Sturm): Liverpool als Arbeitgeber allein genügt nicht für die Seleção. Die Konkurrenz ist groß, wie neun einberufene Angreifer beweisen.

► Christopher Nkunku (Sturm): Die jüngste Hiobsbotschaft ereilte Frankreichs Offensive: Der Leipzig-Angreifer musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus Katar abreisen. (swi)

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