Antisemitismus

Mit zwanzig ägyptischen Pfund auf der Flucht

Jüdischer Passant (links). Straßenszene in Fez, Marokko, 1930.
Jüdischer Passant (links). Straßenszene in Fez, Marokko, 1930. Bildarchiv Pisarek/akg-images
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Außerhalb Israels ist die Geschichte von Flucht, Emigration und Vertreibung arabischer Juden aus den islamisch dominierten Staaten nahezu unbekannt.

In Israel wird der 30. November als Gedenktag an Flucht und Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern und dem Iran begangen. Das entsprechende Gesetz wurde 2014 im israelischen Parlament verabschiedet. Bereits 2010 hatte die Knesset den Beschluss gefasst, dass keine israelische Regierung ein Friedensabkommen unterzeichnen darf, das nicht auch die Frage der Entschädigung der jüdischen Flüchtlinge aus den arabischen Ländern und aus dem Iran regelt. Außerhalb Israels ist die Geschichte von Flucht, Emigration und Vertreibung der Juden aus den islamisch dominierten Staaten jedoch weiterhin nahezu unbekannt.

Während im 19. Jahrhundert noch zahlreiche Juden aus Russland und dem Balkan ins Osmanische Reich geflohen waren, kam es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Massenexodus der Juden aus den islamisch geprägten arabischen Gebieten. Flucht, Vertreibung und Emigration der Juden aus den arabischen Ländern waren nahezu total. Sie standen nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit einem Kriegsgeschehen – anders als im Fall der arabischen Flüchtlinge, die im Zuge der israelischen Staatsgründung maßgeblich aufgrund des sofort einsetzenden Angriffskrieges der Armeen Ägyptens, Syriens, Jordaniens, Libanons und des Irak zustande kamen.

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