„Das Geräusch des zerbrechenden Glases auf den Straßen hat mich aufgewühlt.“ Leopoldstadt, 1938.
Jüdischer Alltag

Was macht die Leopoldstadt in New York?

Tom Stoppards Stück „Leopoldstadt“, das derzeit am Broadway läuft, weckt bei manchen jüdischen Besuchern schreckliche Erinnerungen: Katie Herzog erzählt von ihren Ängsten als Jugendliche. Jede Nacht überlegte sie sich Fluchtwege, um den Nazis zu entkommen.

Am Times Square pulsiert New York City in all seinen Gegensätzen. Grelle Leuchtreklamen und blinkende Neonlichter von Geschäftsauslagen blenden den Besucher. Auf Bänken und Gehsteigen liegen oder sitzen Obdachlose. Dann biegt der Theaterbesucher in die 48. Straße ein, in der sich das Longacre Theatre befindet. Auf den mit Lichtern umrahmten Plakaten blickt ein Bub mit ernsten Augen durch die gelben Schnüre des Fadenspiels, das er zwischen seinen Fingern hält: „A new play by Tom Stoppard. Leopoldstadt“ steht darunter.

Im neuen Theaterstück des britischen Dramaturgen Tom Stoppard geht es um die Geschichte einer großen jüdischen Familie von 1899 bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Stoppard verarbeitet darin seine eigene jüdische Herkunft. Auf die Frage in einem Interview, warum das Stück in Wien und nicht am Ort seiner Kindheit in Mähren spiele, meint er lachend: „Alte Gewohnheiten sterben nur langsam. Das Stück handelt nicht von mir, um Gottes willen!“ Im 100 Jahre alten Longacre Theatre mit mehr als 1000 Sitzplätzen wird „Leopoldstadt“ täglich außer montags aufgeführt. Bis März 2023 soll es am Broadway laufen.

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