Empathie

Frauen können besser Gefühle aus den Augen lesen als Männer

Eine Studie an über 300.000 Menschen ergab einen signifikanten Unterschied.

Von „Theory of mind“ sprechen Psychologen: Sie meinen die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, also die Welt – oder zumindest Teile dieser – mit den Augen anderer zu sehen. Das ist auch eine Grundlage für Empathie. Ein simpler Test dafür nennt sich „Reading the mind in the eyes“. Dabei wird den Testpersonen jeweils das Bild einer Augenpartie gezeigt und sie müssen sich entscheiden, welche von zwei Gefühlszuständen (z. B. besorgt oder freundlich, erschrocken oder amüsiert, furchteinflößend oder schüchtern) diese ausdrückt.

Ein Team um den Autismusforscher Simon Baron-Cohen (University of California, Santa Barbara) unterzog 312.000 Menschen aus 57 Ländern diesem Test, die Ergebnisse wurden in Pnas (26. 12.) publiziert. In 36 Ländern schnitten die Frauen im Durchschnitt signifikant besser ab als die Männer, in keinem Land war es umgekehrt. Dieser Geschlechterunterschied zeigte sich in allen Altersstufen gleichermaßen. Ob er mehr durch biologische Faktoren – etwa durch unterschiedliche Einwirkung von Testosteron – entsteht oder durch erlernte Geschlechterrollen, kann man aus der Studie nicht lesen, es ist wohl eine Kombination von beidem.

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