Gastbeitrag

Die Freiheit, die ich meine

(c) Peter Kufner
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Glauben wir wirklich, dass die Welt durch ein Mehr an Überwachung sicherer und lebenswerter wird?

Der Autor:

Georg Kapsch (* 1959 in Wien) ist CEO der Kapsch AG und war ab 2012 acht Jahre lang Präsident der Industriellenvereinigung.

Wir befinden uns in einer paradoxen, wenn nicht schizophrenen Zeit. Unsere Freiheit oder unser Verständnis von Freiheit hat sich gewandelt. Sind wir am besten Wege, sie zu verstümmeln, oder haben wir sie nicht schon zu einem Gutteil aufgegeben? Generationen haben dafür gekämpft, und jetzt setzen wir sie aufs Spiel.

Für fast alles gibt es heute Regeln und Vorgaben, und als ob wir nicht schon genug davon hätten, werden permanent neue gefordert, erfunden und erlassen. Wir schauen tatenlos zu, wie unsere Freiheit tagtäglich mehr und mehr eingeschränkt wird. Schleichend, dann und wann begleitet und überdeckt von Extremsituationen wie Covid und Ukraine, verändern sich unsere Rahmenbedingungen, in denen und unter denen wir agieren, auf der einen Seite die unerträglich gewordene Überregulierung und Reglementierung und andererseits überwacht durch Giganten des Internets und den Staat. Sollten wir uns nicht einmal die Frage stellen, ob all dies den Grundgedanken der Aufklärung und der Vision von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit der Französischen Revolution entspricht? Nun liegen diese Ereignisse historischen Ausmaßes zwischen 200 und 500 Jahre zurück, aber die Grundgedanken haben ihre Gültigkeit nicht verloren.

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