Wiener Ansichten

Ein Betonbrocken für den Augarten: Auch schon egal?

Derbheit, lochverblecht: das neue Gebäude . . .wf
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Vom Wohlbekannten, das auf die Nerven geht oder: Wie viel Wurstigkeit hält ein Barockgarten aus?

Zumeist gilt uns ja das Wohlbekannte als wünschenswert. Wohlbekannte Landschaften, wohlbekannte Häuser, wohlbekannte Menschen samt ihren wohlbekannten Gewohnheiten, all das schafft erst im Eigentlichen, was wir Heimat nennen. Freilich: Wohlbekannt ist uns auch das allzu Wohlbekannte. Und wie wir mitunter jemandem begegnen, der uns ebenso wohlbekannt wie unangenehm ist, gehören zwanghaft sich wiederholende Konflikte zum Geleit unseres Lebens: ungeliebte Kompagnons, die uns nur umso beharrlicher verfolgen, je intensiver wir uns danach sehnen, sie loszuwerden.

In hiesigen Stadtbildangelegenheiten kommen da unvermeidlich die notorischen Debatten um den Augarten in den Sinn. Nicht erst nachdem die Monarchie verschieden war, begannen allerlei Begehrlichkeiten nach dem vormaligen kaiserlichen Jagdrevier zu greifen – mit der Errichtung von zwei Flaktürmen als beklemmendem Höhepunkt. Und bis in die Gegenwart reicht die Reihe weiterer Privatisierungs- und Verbauungsambitionen auf vormals öffentlich zugänglichem Freiraum, begleitet von Versicherungen, das sei bestimmt das letzte Mal, die, so eilig wie ausgesprochen, wieder vergessen sind.


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