Am Herd

Das nächste Mal kommen die Möbelpacker

Treppauf, treppab, treppauf, treppab. Meine Ältere ist umgezogen, und ich habe geschleppt. Schachteln voller elektronischem Krimskrams, Ikea-Sackerln, prall gefüllt mit Pullovern, einen Trinkbrunnen für Kater August.

Als ich 24 war, hat mir mein Vater beim Übersiedeln geholfen. Dritter Stock, ohne Lift. Ich hatte damals nicht viel, aber jede Menge Bücher, wir keuchten, und irgendwann sagte er, dass dies das letzte Mal sei. Was er damit meinte, war: Ab jetzt bist du erwachsen. Beim nächsten Mal regelst du das selbst. Und das stimmte auch, als ich nämlich zu meinem Mann zog, wieder dritter Stock ohne Lift, konnten wir uns Möbelpacker leisten. Die dann auch gekeucht haben, by the way. Es gab noch mehr Bücher.

Meine ältere Tochter ist ungefähr so alt wie ich damals: 23, um genau zu sein. Und so wie ich damals hat sie das erste Mal in ihrem Leben einen Hauptmietvertrag unterzeichnet. Das ist nicht irgendwas, Hauptmietvertrag heißt: Ich kann hier bleiben. Wenn es sein soll, für immer. Hauptmietvertrag heißt, man richtet eine Küche ein, schließt Versicherungen ab und freut sich, dass in ein paar Jahren die U-Bahn kommt. Und man überlegt sich genau, ob die Wohnung passt: Ob sie hell genug ist und nicht zu laut und – das ist in den vergangenen Jahren dazugekommen – im Sommer nicht zu heiß.

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