Seine Frau, Ada, fand, er müsse abstrakt malen. Von seinen figurativen Darstellungen hielt sie nicht viel. Doch Alex Katz ließ sich nicht „bekehren“. „Die ersten zehn Jahre als Maler waren elend“, sagt er. Über tausend seiner Bilder hat er zerstört und es nie bereut. Katz liebt es, großflächig zu malen, „das hätte Pablo Picasso nicht gekonnt“, ist der 95-jährige New Yorker überzeugt.
Alex Katz: (etwas missmutig zum Fotografen gewandt): Sie können mich fotografieren, aber ich werde nicht aufstehen und nicht für Sie posen. Das geht mir auf die Nerven.
Ich hoffe, es nervt Sie nicht, mir ein Interview zu geben?
Nein, das tut es nicht. Das ist wie eine Psychotherapie, man spricht nur über sich.
Na dann: In Ihrer letzten Ausstellung im New Yorker Guggenheim Museum (Anm.: von Oktober 2022 bis März 2023) legten Sie besonderen Wert darauf, dass auch ein Bild Ihrer Mutter aus dem Jahr 1946 gezeigt wird. Hatte sie Ihr Schaffen so beeinflusst?
So wie alles andere auch. Grundsätzlich muss man mit dem arbeiten, was um einen herum ist. Meine Mutter war um mich herum. Sie sagte immer zu mir: „Malen ist ein sehr hartes Geschäft. Du wirst ein schweres Leben haben.“ Und sie hatte recht. Meine ersten zehn Jahre als Maler waren elend.