Architektur

Wohnen mit leichtem Gepäck in Vorarlberg

Zweigeschoßige Holzboxen im Vorarlberger Rheintal, die über eine offene Stiege miteinander verbunden sind.
Zweigeschoßige Holzboxen im Vorarlberger Rheintal, die über eine offene Stiege miteinander verbunden sind. Philipp Salzgeber
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Bodenversiegelung ist ein Problem. In Wolfurt hat man es mit Fundamenten gelöst, die wieder abgebaut werden können. Inmitten von Streuobstwiesen entstand so eine temporäre Wohnanlage.

Die Idee ist toll: Wohnraum schaffen, ohne den Boden dauerhaft zu versiegeln und ihn der nächsten Generation zu erhalten, am besten aus wiederverwertbaren Baustoffen. Bauherr Gerd Arnold und Simone Burtscher vom Büro Querschnitt Architekten setzten sie beim Projekt „Q4: wiR wohnen im Rheintal mit der Landschaft“ um. Das untere Rheintal zählt zu den dynamischsten, innovativsten Regionen Europas, über 320.000 Menschen leben in 42 Gemeinden. Verkehrsinfrastruktur, Preisniveau, Siedlungsdichte und Nutzungsdruck auf Grünraum und Freizeiteinrichtungen steigen ständig. Viele große Unternehmen sind hier angesiedelt, in einer Werkstatt in Wolfurt begann der Siegeszug von Doppelmayr um die Welt.

Der Ort wuchs zum unüberschaubaren Siedlungskonglomerat an. Rund um die einst bäuerlichen, großen Rheintalhäuser und Wiesen breiten sich Einfamilienhäuser, Wohnbauten und Industrie immer weiter aus. „Es gibt einen großen Siedlungsdruck auf die kommunalen Randzonen“, sagt Architektin Simone Burtscher. „Das Rheintal ist immer noch von landwirtschaftlichen Strukturen geprägt, viele besitzen zentrumsnahe Grundstücke, die vor Jahrzehnten als Bauland gewidmet, aber nie bebaut wurden.“ Man behält sie einfach, ihr Wert steigt mit derselben Sicherheit, wie sich die Orte ausdehnen. 11,5 bis 13 Hektar Land werden in Österreich pro Tag versiegelt, das sind zwischen 16 und 20 Fußballfelder.

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