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Künstliche Intelligenz sei kreativ? Das ist natürlich dumm

Eine österreichische Studie ermahnt uns, dass wir von Algorithmen errechnete Kunst nicht abwerten sollen. Da wurde einiges falsch verstanden.

Ein leichtes Spiel für Studienautor Florian Buehler, ein schwerer Schlag für die Menschheit: Wir sind nicht „die Krone der Schöpfung“, sagt er, nichts „Spezielles“. Denn die künstliche Intelligenz hat unsere „letzte Bastion“ erobert: Kreativität. KI malt und komponiert genauso schön wie wir. Das empfinden wir als „fundamentale Bedrohung für unser Selbstbild“. Deshalb werten wir Engstirnigen die tolle Computerkunst ab. Dabei sollten wir froh sein, dass bald „jeder einen Picasso im Wohnzimmer hängen haben“ wird. Juhu!

Mit dieser grundstürzenden Einsicht hat es der Verhaltensforscher von der FH Vorarlberg immerhin ins Fachjournal „Computers in Human Behaviour“ geschafft. Aber wie sind er und seine Kollegen in Amsterdam und Kanada darauf gekommen? Man hat den Probanden Gemälde und Musikstücke vorgesetzt. Wenn man ihnen dazusagte, das Werk sei von einer mozartoiden oder schielesken KI geschaffen, haben sie es als „weniger kreativ und beeindruckend“ beurteilt. Dabei war es in manchen Fällen eh von einem dieser überholten Analogkünstler. Listig, was? Und wir sind damit als irrational entlarvt, gell?

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