Psychologie

Wie Kinder ihren Körper und die Welt entdecken

„Es kitzelt ein bisschen“, sagt Lou über das Experiment.
„Es kitzelt ein bisschen“, sagt Lou über das Experiment.wildbild/Herbert Rohrer
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Berührungen sind schon im Mutterleib wichtig. Im neuen Kinderlabor „B hoch 3“ an der Universität Salzburg erforscht Psychologin Boukje Habets, auf welche Weise Sinneseindrücke das Denken formen.

Die achtjährige Lou kennt sich aus. Routiniert legt sie das Maßband an ihrem linken Unterarm an und schaut zu, wie kleine schwarze Knöpfe in exakten Abständen auf ihre Haut geklebt werden. Jeder der von eins bis acht durchnummerierten Knöpfe ist über Kabel mit dem Computer verbunden. Nun ist alles bereit für das Experiment: Nach dem Zufallsprinzip schickt der Computer in Sekundenbruchteilen einen Reizan die Knopfsensoren. „Es kitzelt ein bisschen“, beschreibt das Mädchen die kurze Berührung auf der Haut und zeigt auf den Punkt, an dem sie gerade ein Signal bekommen hat. Je schneller die Signale hintereinander kommen, desto schwieriger wird es für die Achtjährige, zu sagen, bei welchem Knopf es gerade gekitzelt hat.

Lou ist die Tochter der Biopsychologin Boukje Habets, die seit Kurzem das neue Kinderlabor „B hoch 3“ an der Universität Salzburg leitet. Wenn Habets eines der Experimente ausprobieren will, dann stellt sich Lou gern als erste Testperson zur Verfügung. Passt die Versuchsanordnung, können Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersstufen im Labor später das gleiche Experiment machen. „Wir wollen herausfinden, wie sich das taktile System bei Kindern entwickelt und wie sie durch ihre Sinneseindrücke lernen, ein Gefühl für sich und ihren Körper zu entwickeln“, erläutert Habets.

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