Leinwandshows im edlen Keller: in der „Netflix-Villa“ in Oregon (oben), am Golfplatz in Marbella (Mitte), in einer Villa in Steyr im Traunviertel in Oberösterreich (unten).
Wohnen

Film ab! Erste Reihe fußfrei im Heimkino

Staraufgebot in glamouröser Privatsphäre und mit Entertainment-Elementen auf hohem Niveau.

Es hat keine Fenster, ist meist im Keller, und die Stühle dort haben Löcher in den Armlehnen. Was zunächst wenig verlockend klingt, gehört zu den ultimativen Ausstattungsdetails luxuriöser Villen oder Wohnprojekte: das Heimkino. Das stellt sicher, dass man seinen Gästen Big-Screen-Filme standesgemäß und nicht auf einem (egal, wie großen) Fernseher präsentiert. Und dass nicht nebenher noch geschwatzt wird und wirklich alle Blicke auf die Leinwand gerichtet sind. Hier fährt ein Lichtsystem stilecht die Lumen herunter, statt dass ein schnöder Schalter betätigt wird, wenn die Vorführung beginnt – womit eben diese Atmosphäre kreiert wird, die sich im Wohnzimmer einfach nicht erzeugen lässt. Drei Beispiele von edlen Kellerräumen mit großem Staraufgebot.

Auf den Spuren von Netflix

E&V

Besonders edel: wenn Schauspielstars nicht nur auf der Leinwand zu sehen sind, sondern wirklich vor Ort waren. Wie in einer Villa im amerikanischen Bundesstaat Oregon, dessen Heimkino Drehort einer Netflix-Serie war. Hier wurde ein Teil der Teenagerkomödie „Metal Lords“ der „Game of Thrones“-Produzenten gefilmt. Aber auch nach dem Abzug der Crew hat dieses Heimkino besondere Akzente, zu denen unter anderem die Decke gehört: Auf dieser sorgt eine Trompe-l'œil-Malerei für die Illusion eines Wölkchenhimmels, geht ein echter Vorhang vor der Leinwand auf und zu und sorgen drei ansteigende Reihen champagnerfarbener Luxussessel für  ein cinematografisches Sitzgefühl.

Vor der Tür des Kinos finden sich über 1500 Quadratmeter edelster Wohnfläche mit Marmorböden und Antiquitäten sowie ein knapp 20 Hektar großes Anwesen mit Pool und Park im pazifischen Nordwesten. Vermittelt wird das Kino samt Umgebung über Sotheby's Real Estate, der Kaufpreis: rund 14 Millionen Euro.

Gekühlte Cup-Holder

Kitzimmo

Eine moderne Villa am Golfplatz in Marbella setzt neben Annehmlichkeiten wie Indoor- und Outdoorpool, einem Wasserfall im Innenhof und Blicken bis zum Felsen von Gibraltar auf ein Heimkino – in Kombination mit anderen Entertainment-Elementen. Der cineastische Bereich enthält vier übergroße elektrisch ausfahrbare Kinosessel mit gekühlten Cup-Holdern und einem ausgeklügelten Lichtsystem. Hinter den Sesseln sorgen im klimatisierten, komplett mit dunkelgrauem Teppich ausgeschlagenen Raum ein Billardtisch und ein Flipper für weitere Unterhaltungsmöglichkeiten an Regen- oder zu heißen Sommertagen.

Und wenn gerade nichts im Kino läuft, haben die künftigen Bewohner dieser Villa in den 13 Räumen – die zum Teil mit dreifachen, verglasten Höhen für spektakuläres Licht sorgen – die Qual der Wahl. Geschlafen wird in sechs Zimmern, zu denen sechs Bäder gehören, der Rest der über 600Quadratmeter Wohnfläche verteilt sich auf einen offenen Wohn-Ess-Koch-Bereich mit anschließender Terrasse. Vermittelt wird die Villa über Engel und Völkers Marbella, der Kaufpreis liegt bei 9,5 Millionen Euro.

Erste Reihe fußfrei

Auch in Österreich gibt es das ganz große Kino im Untergeschoß. Beispielsweise in einer Villa in Oberösterreich: Hier geht es zwar etwas weniger dramatisch – Deckenmalereien sucht man hier genauso vergebens wie einen Vorhang –, dafür aber klassisch-elegant zu. Schwere Ledersessel mit obligatorischen Becherhaltern sorgen für maximale Bequemlichkeit, zumal sich in der sprichwörtlichen ersten Reihe fußfrei auf Wunsch die Beine hochlegen lassen.

Darüber hinaus hat das moderne Architektenhaus in Steyr Luxus abseits des Herkömmlichen zu bieten: So finden sich auf den 420 m2 Wohnfläche 38.000 brasilianische Kristalle zur „harmonischen Energetisierung“ der vier Zimmer und drei Bäder. Vermittelt wird das Anwesen über Kitzimmo, der Kaufpreis liegt bei 4,6 Millionen Euro. 

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2023)

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