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Mission

Ein würdevolleres Leben für pakistanische Frauen

Bauen für die Zukunft: So lautet der Auftrag von Yasmeen Lari, der ersten Architektin Pakistans. Galt es zunächst eine architektonische Sprache für den Aufbau des jungen Staates zu finden, unterstützt sie heute mit ihrer Zero-Carbon-Selbstbau-Bewegung die Ärmsten der Armen.

Es ist nicht bloß die – längst fällige – Würdigung der Arbeit einer großen Architektin. Die Ausstellung, die das Architekturzentrum Wien derzeit der pakistanischen Architektin Yasmeen Lari widmet, ist auch Weckruf, über eine Architektur nachzudenken, die jenseits oberflächlicher Greenwashing-Methoden für Menschen und Natur Sorge trägt. Das 225 Millionen Einwohnerinnen zählende Pakistan ist das fünftbevölkerungsreichste Land der Welt und eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen, trägt aber selbst kaum dazu bei: Die CO2-Emission pro Person ist in Österreich siebenmal so hoch. Jede vierte Person lebt in Armut, fast die Hälfte der Kinder ist unterernährt, Frauen – sofern sie nicht der urbanen Oberschicht angehören – sind massiv von Diskriminierung betroffen.

Die in privilegierten Verhältnissen aufgewachsene Yasmeen Lari erhielt ihre Architekturausbildung in Oxford. 1964 kehrte die heute 82-Jährige nach Pakistan zurück, in ein Land, das sie kaum kannte. 1947 mit dem Ende der britischen Kolonialherrschaft von Indien abgetrennt, befand sich der junge Staat im Aufbau und im Prozess der Nationenbildung. Auf der Suche nach Antworten, wie eine neue Architektur mit der pakistanischen Identität umgehen kann, bereiste die junge Architektin mit ihrem Mann, mit dem sie später die „Heritage Foundation Pakistan“ gründete, das Land.

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