Wiener Ansichten

Fischer von Erlach und der Weltuntergang zu Wien

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300 Jahre tot? Da kommt's auf eines mehr auch nicht mehr an. Wien im Fischer-von-Erlach-Jahr.

Als Architekt hat man's nicht leicht in Wien. Selbst dann nicht, wenn das Schaffen längst enzyklopädisch kanonisiert – und man seinerseits seit 300 Jahren tot ist. 1723, vor 300 Jahren, endete in Wien der Lebenskreis eines gewissen Johann Bernhard Fischer von Erlach. Und die Stadt, die seinem Wirken ein Gutteil ihres Ruhms verdankt, wird frühestens Anfang 2024 so weit sein, dieses Wirken angemessen zu würdigen.

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Erinnern wir uns: Was alles setzten vergangene Mozart-Jahre in Bewegung? Und subsumieren wir kurz, was dieses Fischer-von-Erlach-Jahr bis dato hierorts erbracht hat: eine bescheidene, keine zwei Monate zugängliche Ausstellung in der Nationalbibliothek („Fischer von Erlach und der Prunksaal des Kaisers“). Und dieser Tage, als originelle, freilich abermals kleinmaßstäbige Reverenz, ein Illustrationsprojekt, in dem das Museumsquartier den Schöpfer der Hofstallungen in effigie deren Gegenwart durchstreifen lässt. Sonst nichts.
Wer Näheres zu hiesigen Kulturerbe-Highlights von der Karlskirche bis zur Böhmischen Hofkanzlei und jenem gebürtigen Grazer erfahren will, der sie zur höheren Ehre des Hauses Habsburg (und zur Freude heutiger Tourismuswerber) geschaffen hat, der muss sich an die Salzach begeben. Immerhin: Die Ausstellung „Fischer von Erlach – Baumeister des Barock“, präsentiert vom Salzburg Museum, verdankt ihre Expertise nicht zuletzt Wien-Museum-Kurator Andreas Nierhaus. Dass sie aufgrund des Wien-Museum-Umbaus erst 2024 Wien erreichen wird: Ja wer hätte denn damit rechnen können? Gar nicht zu reden von der verwegenen Idee, in unserer doch so armen Metropole alternative Räume (und/oder alternative Ausrichter) zu finden.

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