Gastkommentar

Wiens Innere Stadt darf kein Beserlpark werden!

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Stadtplanung. Es fehlt ein Masterplan zur Begrünung von historischen Plätzen und Gassen. Der wäre aber für Wiens Altstadt dringend nötig.

Das Verdichten des innerstädtischen Grüns als wirksamste Maßnahme gegen die zunehmende sommerliche Erwärmung hat auch für Wien höchste Priorität: „Wien soll grüner und kühler werden!“ Dieses Ziel ist effektiv nur durch das Pflanzen von Bäumen zu erreichen. Was bedeutet das aber für Wiens ersten Bezirk? Problematisch wird es, wenn im Zuge der Baumpflanzungen durch weitere Maßnahmen wie Sitzbänke, Pflanzbeete, Kinderspielgeräte der Nutzungscharakter eines Ortes verändert wird. In Summe sind daher nicht nur gärtnerische und gartengestalterische, sondern auch stadtkulturelle Gesichtspunkte zu berücksichtigen.

Der Autor

Dieter Schweizer, Professor emeritus der Universität Wien und w. M. der ÖAW, war Mastermind des Jubiläums zum 650-jährigen Bestehen seiner Universität. Er ist Mitherausgeber des Jubiläumsbands „Stätten des Wissens. Die Universität Wien entlang ihrer Bauten 1365–2015“.

Begrünung im historischen urbanen Raum bedarf jedenfalls einer sorgfältigen Planung und eines überzeugenden künstlerischen Gesamtkonzepts. Dabei sind es auch die Details, die wichtig sind. So geht die Baumbegrünung in der Regel mit der Entsiegelung und Neubelegung des Bodens einher. Steinerne oder metallene Baumscheiben- und Pflanzbeet-Begrenzungen sind meist notwendig. Sitzgelegenheiten sind von der Öffentlichkeit erwünscht und oft auch dann mit dabei, wenn sie fehl am Platz sind.

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