Business-Etikette: Chinesische Fettnäpfchen

Angemessene Begrüßung, Respekt für die Visitenkarte und sprachliche Missverständnisse - Überlebenstipps im Geschäftsleben.

Beim Kennenlernen verbeugen sich Chinesen und überreichen einander ihre Visitenkarten – mit beiden Händen, Schrift nach vorn. Diese müssen gebührend bewundert und wertgeschätzt werden. Bloß nicht in der Gesäßtasche verschwinden lassen! Geschenke aus der Heimat fördern die Beziehung, dürfen jedoch weder spitz noch weiß sein noch die Zahl vier beinhalten. Ersteres bedeutet Streit, Letzteres Tod und Unglück.

Beim Betreten eines Meetingraumes gehen die Teamleiter voraus und wählen gegenüberliegende Plätze mit gutem Überblick. Die Teams fädeln sich in absteigernder Rangordnung daneben auf. Den Partner mit Geschäftsthemen zu überfallen ist pöbelhaft. Erst wird höflicher Smalltalk geführt, dann für westliche Begriffe umständlich verhandelt. Niemals laut oder ausfallend werden! Chinesen legen großen Wert darauf, ihr „Gesicht“ zu wahren.

Klassisches semantisches Missverständnis: „Ja“ sagt man, indem man dem Gesprächspartner recht gibt oder dessen Satz wiederholt. „Nein“ existiert nicht, weil es den Partner vor den Kopf stoßen würde. „Guanxi“, gut gepflegte Kontakte, sind äußerst wichtig. In den Aufbau tragfähiger Bande müssen westliche Geschäftsleute viel Zeit und Geld (manchmal auch Bestechungsgeld) investieren. Belohnt werden sie mit langen, fruchtbaren Partnerschaften.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2011)

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