Jetzt recherchiert der World Jewish Congress

(c) AP (DAVID KARP)
  • Drucken

Edgar Bronfman, Isreal Singer und Ronald S. Lauder im Porträt.

Edgar Bronfman
Geb. 1929, kanadischer Unternehmer („Seagram Company“), 1981 bis 2007 Präsident des Jüdischen Weltkongresses, verhandelte als Erster mit Schweizer Banken über Holocaust-Entschädigungen; setzte die Auswanderung von Juden aus der Sowjetunion durch. Waldheim bezeichnete er bei einer WJC-Tagung in Budapest als „wesentlichen Teil der Tötungsmaschinerie der Nazis“. Seine geschäftlichen und gesellschaftlichen Kontakte machten den WJC in Amerika zu einem gewichtigen Faktor. Aufgrund seiner Intervention kam Waldheim am 27. April 1987 auf die US-„Watchlist“.

Isreal Singer
Geb. 1944 in New York; Sohn und Erbe der Kosmetik-Millionärin Estée Lauder (Bild), Philantrop und Kunstmäzen, derzeit amtierender Präsident des WJC (seit 2007). Im Februar 1986 ernannte ihn Präsident Ronald Reagan, ein persönlicher Freund der Familie Lauder, zum neuen US-Botschafter in Wien. Der Diplomat traf allerdings erst nach der ersten Runde des Hofburg-Wahlkampfs in Österreich ein. Der schließlichen Angelobung von Bundespräsident Waldheim blieb er demonstrativ fern. Schon 1987 kehrte er zurück und leitete den Estée-Lauder-Konzern.

Ronald S. Lauder
Geb. 1943 in New York, Sohn österreichischer Flüchtlinge, Politologe und Vorsitzender der „World Jewish Restitution Organization“. Als Vorsitzender der „World Jewish Restitution Organization“ führte er Verhandlungen zur Unterstützung von Holocaust-Überlebenden und kämpfte weltweit um die Erbschaften von Holocaust-Opfern. Er verhandelte auch mit Deutschland und Österreich über Renten und Entschädigungen für Überlebende. 1986 drohte er Österreich mit „bösen Folgen“, sollte Waldheim gewählt werden. Das erste Jahr seiner Amtszeit werde „kein Vergnügen“ werden. Die Volkspartei reagierte darauf mit dem Plakatslogan: „Wir wählen, wen wir wollen.“ Von 2001 bis 2007 war Singer schließlich Vorsitzender des WJC und der wichtigen „Conference on Jewish Material Claims against Germany“. 2007 wegen Veruntreuung von Geldern für Holocaust-Opfer entlassen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2011)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.