Europas Islamisierung ist keine Wahnvorstellung

Eine Replik auf den gestrigen Beitrag, „Wenn Meinungsfreiheit mit Hetze gegen den Islam verwechselt wird“, von Farid Hafez.

Farid Hafez, ein sogenannter Experte für Islamophobie, äußert sich in einem „Presse“-Gastkommentar (30.3.) also zu meiner Person. Gut so, denn bis dato wurde mein Fall von österreichischen Medien ja völlig ignoriert. Allerdings wäre es mir lieber, würde sich Hafez, anstatt Attacken gegen mich zu reiten, mit den Inhalten meiner Reden auseinandersetzen.

Aber genau das tut er eben nicht. Wie so viele andere Apologeten verabsäumt auch er es, mir und Kritikern des Islam (wir sind nicht Anti-Islam, sondern gegen die Islamisierung, die keine „Wahnvorstellung“, sondern Realität ist!) mit sachlichen Argumenten zu antworten. Es sind genau diese Apologeten, die permanent von der sachlichen auf die emotionale Ebene wechseln.

Ich gehe davon aus, dass Herr Hafez mit den Inhalten des Korans, den Hadithen und der Sira (der Biografie von Mohammed) vertraut ist. Ich gehe daher auch davon aus, dass Herr Hafez mit den über 200 Koranversen vertraut ist, die zu Hass und Totschlag gegen die sogenannten „Kuffar“ (islamische Bezeichnung für Ungläubige, also Nichtmuslime) explizit aufrufen und die Woche für Woche in Moscheen in aller Welt gepredigt werden. Herr Hafez, ich „behaupte“ nichts, ich beweise lediglich die Gewaltaufrufe, indem ich aus dem Koran zitiere.

Die Angst der Linken, Islamisten

Aber es ist ja wesentlich einfacher, die Inhalte zu ignorieren und stattdessen den Überbringer der Inhalte zu beschimpfen. Das gilt für mich ebenso wie für Geert Wilders. Genau die Verwendung des Begriffs „globaler Kreuzritter“ entlarvt Herrn Hafez als jemanden, der mit der Diktion der Organisation der Islamischen Konferenz bestens vertraut ist; diese Organisation ist federführend in Sachen Islamophobie.

Es ist völlig gleichgültig, dass eine Phobie eine irrationale Angst ist und Islamkritiker sicherlich in keiner Weise irrational sind. Es gibt keine Islamophobie, es gibt nur die Angst der Linken und der Islamisten, dass normale Leute vom wahren Islam informiert werden könnten.

Weiters lamentiert Hafez „diese Ausgrenzung des als ,anders‘ markierten Menschen, welche keine Frage der Meinungsfreiheit ist“. Dabei wollen lediglich drei Prozent der Türken eine einheimische Frau heiraten, während es türkischen Frauen generell verboten ist, nicht türkische Männer oder Ungläubige zu heiraten – im Gegensatz etwa zu den 80Prozent der russischen Einwanderer, die sich nicht gezwungen fühlen, eine „Rein-Gläubige“ im Heimatland zu suchen. Wer grenzt wen aus, Herr Hafez?

Die Spitze des Eisbergs

Und ist nicht Ehrenmord eben in diesem Zusammenhang die Spitze des Eisbergs? Wenn ein Vater seinem Sohn sagt, er soll der Tochter den Kopf abschneiden, weil sie sich vielleicht mit dem „Ungläubigen“ zu sehr angefreundet hat, ist das nicht eine Art „Ausgrenzung des als ,anders‘ markierten Menschen“? Vergessen wir in diesem Zusammenhang auch nicht die Prediger, die Woche für Woche dank der Koranverse 7:166, 2:65 und 5:60 Juden als Affen und Schweine bezeichnen und sie daher ausgrenzen.

Unter anderem stellt Herr Hafez auch mein Weltbild infrage. Ich kann es ihm erklären: Ich stehe für absolute Meinungsfreiheit, Demokratie, die Universellen Menschenrechte (im Gegensatz zu den Islamischen Menschenrechten der Kairoer Deklaration von 1990), Pluralismus, für Gleichheit von Mann und Frau. Was ist daran verwerflich? Abschließend bedanke ich mich bei Herrn Hafez für seine Ferndiagnose, meine Ansicht sei „krankhaft“. Ich fühle mich sehr gesund.

Elisabeth Sabaditsch-Wolff lebte im Iran, in Kuwait und Libyen und hat sich dem „Kampf gegen die Islamisierung Europas“ verschrieben. Im Februar wurde sie in erster Instanz wegen „Herabwürdigung religiöser Lehren“ vom Wiener Landesgericht verurteilt (nicht rechtskräftig).


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("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.03.2011)

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