EU-Beitritt: Kroatien hat es offiziell geschafft

Kroatien EUBeitrittsverhandlungen offiziell erledigt
Kroatien EUBeitrittsverhandlungen offiziell erledigt
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"Wir haben heute Geschichte geschrieben": Am letzten Tag des ungarischen Ratsvorsitzes wurden die Beitrittsverhandlungen auch formal abgeschlossen. Hrvatska wird das 28. EU-Mitglied.

Es ist vollbracht: Kroatien hat Donnerstagabend nach sechs Jahren intensiver Arbeit auch formal seine EU-Beitrittsverhandlungen abgeschlossen. Die Regierungskonferenz gab endgültig grünes Licht. Der EU-Beitritt Kroatiens soll Mitte 2013 erfolgen, womit die Europäische Union auf 28 Mitglieder anwachsen wird.

Am letzten Tag des ungarischen Ratsvorsitzes war es doch noch gelungen, die offenen vier der insgesamt 35 Beitrittskapitel abzuschließen. Bis zuletzt war das Monitoring nicht ganz unumstritten gewesen. Dieses Monitoring soll es bis zum Beitritt Kroatiens geben, allerdings keineswegs nach dem Beitritt, wie das bei Rumänien und Bulgarien der Fall war.

Der ungarische EU-Ratsvorsitzende Außenminister Janosz Martonyi sprach von einem "historischen Tag". Er hoffe, dass unter der folgenden polnischen Ratspräsidentschaft der Beitrittsvertrag unterzeichnet werden könne. "Wenn alles gut läuft, wird Kroatien am 1. Juli 2013 Vollmitglied der EU sein".

"Geschichte geschrieben"

EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle erklärte Donnerstagabend nach der Regierungskonferenz in Brüssel: "Wir haben heute ein Stück Geschichte geschrieben." Im Verlauf der Reise habe Kroatien "viele Hürden übersprungen". Die Kommission sei "fair, aber sehr streng mit Kroatien" gewesen. Nun gebe es die "Belohnung". Kroatien könne 700 Millionen Euro aus den EU-Fonds gewinnen und diese Mittel würden aufgestockt, wenn das Land ab 2013 Vollmitglied sei. Dies sollte auch Anreiz für zusätzliche Reformen sein.

Der kroatische Außenminister Gordan Jandrokovic hofft, dass nun das Ratifizierungsverfahren "flüssig verläuft". Der Beitritt Kroatiens sei auch wichtig für "die anderen Länder Europas, die uns folgen" wollten. Kroatien werde die Erweiterung unterstützen "und nicht behindern". Kroatien stehe heute jedenfalls "einfach besser da als in der Vergangenheit".

(Ag.)

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