Ex-Wächterin des KZ Jasenovac international gesucht

Ex-Wächterin des KZ Jasenovac international gesucht
Ex-Wächterin des KZ Jasenovac international gesuchtNada Esperanza Šakić (c) AP
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Nada Šakić lebt seit Ende des Zweiten Weltkrieges in Argentinien. Die Frau des verstorbenen KZ-Chefs Dinko Šakić soll bei einem Massenmord an Häftlingen geholfen haben.

Die serbischen Behörden haben am Freitag einen internationalen Haftbefehl für Nada Esperanza Šakić wegen Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg ausgestellt. Die 85-jährige Witwe von Dinko Šakić, dem Chef des Konzentrationslagers Jasenovac der faschistischen Ustascha-Milizen in Kroatien, war selbst Wächterin in dem Lager. Laut Serbiens Justiz-Staatssekretär Slobodan Homen wird seit dem Jahr 1998 im Fall der aus dem bosnischen Livno stammende Frau ermittelt.

Zehn Jahre Haft für Gemahl

Šakić wird laut Haftbefehl angelastet, Gefangene in dem KZ gefoltert und an ihrer Tötung beteiligt gewesen zu sein. Kurz vor dem Kriegsende soll sie im April 1945 angeordnet haben, alle noch lebenden Frauen und Kinder zu ermorden. Ihr vor drei Jahren gestorbener Mann war im Oktober 1999 in Zagreb zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Homen erwartet, dass Šakić auf Basis des serbischen Haftbefehls festgenommen wird. Belgrad werde sogleich ihre Auslieferung an Serbien beantragen, erklärte der serbische Staatssekretär.

Nach dem Zusammenbruch des faschistischen Ustascha-Regimes in Kroatien im Jahr 1945 war das Ehepaar Šakić nach Argentinien geflüchtet. Das Konzentrationslager Jasenovac galt als größtes Vernichtungslager auf dem Balkan während des Zweiten Weltkriegs. In Jasenovac wurden zwischen den Jahren 1941 und 1945 nach unterschiedlichen Angaben zwischen mehreren zehntausend bis zu einigen hunderttausend Serben, Roma, Juden und kroatische Anti-Faschisten grausam ermordet.

(Ag.)

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