Turbulenzen beim Young Directors Award

Turbulenzen beim Young Directors
Turbulenzen beim Young Directors(c) APA/FRANZ NEUMAYR (FRANZ NEUMAYR)
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„Symphony of a Missing Room“ gewann den heurigen YDP-Preis der Salzburger Festspiele in der Höhe von 10.000 Euro. Juroren flüchteten.

Die Sieger des „Young Directors Project“ (YDP) der Salzburger Festspiele 2011 heißen Christer Lundahl und Martina Seitl. Sie haben sich gegen vier weitere Gruppen durchgesetzt und bekommen den von Montblanc gestifteten YDP-Award für „Symphony of a Missing Room.“

Die Jury besteht aus Klaus Maria Brandauer und Birgit Minichmayr, dem Galeristen Thaddäus Ropac, der Journalistin Andrea Schurian und Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Lundahl und Seitl haben in ihrer Performance die Zuschauer in kleine Gruppen geteilt und durch das Salzburger Museum der Moderne geführt. Dabei suggerieren via Kopfhörer eingespielte Sounds Hallen, Grotten, Heizräume oder stark frequentierte Foyers. Geboten wird eine Art theatralische Meditationsanleitung.

Die Jurymitglieder Brandauer und Rabl-Stadler verließen die Aufführung von „Das ehemalige Haus“ der Gruppe Signa. Es geht um Mädchenhandel. Rabl-Stadler habe sich „lautstark und abwertend“ geäußert, was die Gruppe „gekränkt und verletzt“ habe, erklärte Regisseurin und Schauspielerin Signa Köstler bei der Preisverleihung im republic.

Rabl entgegnete, sie sei in der Lage, ein Stück nach einem Gutteil der Spieldauer zu beurteilen. Brandauer wollte laut der Gruppe Ontroerend Goed (Belgien) die Selbsterfahrungsperformance „A Game of You“ nicht besuchen. Ropac meinte, man könnte eine Aufführung auch von außen beobachten. YDP-Sieger Lundahl widersprach: „Konzept und Erfahrung sind gerade in dieser Form von Theater nicht voneinander trennbar.“

Signa wollte sich aus dem Wettbewerb zurückziehen, hat das aber verworfen. Thomas Oberender, Schauspielchef der Festspiele, sagte: „Auch das Verlassen einer Vorstellung ist eine Art von Bewertung.“ Der Wettbewerb sei also regulär.

(APA/Bp.)

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