Villach fragt die Bürger

Villach fragt Buerger
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Die Einwohner der Stadt arbeiten aktiv am neu zu entwickelnden Integrationsleitbild mit. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die weitere Projektgestaltung zum Integrationsleitbild dienen.

Villach/N.k., s.g. Villach gilt in Kärnten in Sachen Integrationsarbeit als vorbildlich. In der zweitgrößten Stadt des Landes reagierte die SP-Stadtregierung auf die Anregung der NGO „Migration – ein Menschenrecht“ und initiierte die Entwicklung eines Integrationsleitbildes. Mit dem Projekt beauftragt wurde Kenan Güngör, der schon die Integrationsleitbilder mehrerer österreichischer Gemeinden mitentwickelt hat und außerdem Mitglied des Expertenbeirats für Integration ist. Bei der Leitbildentwicklung sei wichtig, dass es sich nicht um ein „vorgefertigtes Expertenpapier“ handle, meint Güngör. Vielmehr soll das Leitbild „unter Beteiligung der Bevölkerung und der wichtigsten gesellschaftlichen Träger“ formuliert werden. Darum finden derzeit in Villach öffentliche Veranstaltungen mit Bürgerbeteiligung statt, um zur Erarbeitung eines gemeinsamen Integrationsbegriffes beizutragen.

Die Ergebnisse sollen als Grundlage für die weitere Projektgestaltung zum Integrationsleitbild dienen. Im Vorfeld kam es zu einem Konsens aller Gemeinderatsparteien. „Ein Novum in Österreich“, meint Güngör. „Allerdings“, fügt er hinzu: „Villach ist das gallische Dorf.“ Das Klima dort sei nämlich „weit weniger vorbelastet“ als in der Landeshauptstadt Klagenfurt. Villach wolle sich von der Landespolitik abgrenzen. Überhaupt werde auf kommunaler Ebene mit dem Thema Integration pragmatischer umgegangen, als in Landes- und Bundespolitik.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.08.2011)

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