Tausende demonstrierten für eine Änderung des Wahlrechts. Sie verlangen, dass ehemalige Parteigänger Mubaraks von der für November angesetzten Parlamentswahl ausgeschlossen werden.
Kairo/Reuters. Auf Kairos Tahrir-Platz baute sich am Freitag erneut der Druck der Straße gegen Ägyptens Militärherrscher auf: Tausende demonstrierten für eine Änderung des Wahlrechts. Sie verlangen ultimativ, dass ehemalige Parteigänger des gestürzten Machthabers Hosni Mubarak von der für November angesetzten Parlamentswahl ausgeschlossen werden. Die Parteien, die hinter den Protesten stehen, drohen mit einem Wahlboykott.
Die islamistische Moslembruderschaft unterstützt zwar die Forderungen, nicht aber die Proteste vom Freitag. Sie wolle der Militärführung Zeit geben, um die Mubarak-Getreuen auszuschließen. Die Partei der Moslembrüder hat gute Chancen, aus der Wahl als stärkste Kraft hervorzugehen.
Bereits zweimal haben Straßenproteste in den vergangenen Wochen zu einer Änderung des Wahlgesetzes geführt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.10.2011)