WKR-Ball: Burschenschafter aus Hofburg verbannt

WKR-Ball: Burschenschafter werden aus Hofburg vebannt
WKR-Ball: Burschenschafter werden aus Hofburg vebannt(c) APA (Robert Newald)
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Ab 2013 muss sich der Wiener Korporationsring einen neuen Veranstaltungsort für seinen jährlichen Ball suchen.

Österreichs Burschenschafter werden höchstens noch einmal zu ihrem Ball in die Wiener Hofburg einziehen. Nach der Saison 2012 werde man nicht mehr als Veranstaltungsstätte für den Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) zur Verfügung stehen, teilte die Wiener Hofburg Kongresszentrum BetriebsgmbH am Donnerstag mit. Der Beschluss sei in der Generalversammlung einstimmig gefallen.

Die GmbH begründet die Absage mit der "aktuellen politischen und medialen Dimension, welche die Abhaltung des WKR-Balles in den letzten Jahren angenommen hat". Die Hofburg nehme als international ausgerichtetes Kongress- und Veranstaltungszentrum eine politisch neutrale Position ein: "Wir stehen jedem Veranstalter offen, der auf Grundlage der Gesetze konstituiert ist, dessen Veranstaltung nicht gegen das Gesetz verstößt und der unsere Vertragsbedingungen einhält."

Ball 2012 dürfte wie geplant stattfinden

Für kommendes Jahr kann die Hofburg den Vertrag nicht mehr kündigen. Man hofft zwar auf eine Absage der Burschenschafter - dass es dazu kommt, sei angesichts des bereits laufenden Kartenverkaufs allerdings nicht anzunehmen, sagte Kongresszentrum-Geschäftsführerin Renate Danler.

Der WKR-Ball findet seit 43 Jahren immer am letzten Freitag im Jänner in der Hofburg statt. Der Wiener Korporationsring ist ein Zusammenschluss von Studentenverbindungen, die laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands dem deutschnationalen bis rechtsextremen Milieu entstammen. Alljährlich gibt es deshalb Kritik, Gegendemos und Ausschreitungen.

Organisator: "Reine Tanzveranstaltung"

Der Organisator des Balls, Udo Guggenbichler, kritisierte am Donnerstag, dass die Veranstaltung in ein "politisches Eck gedrängt" werde. Der Ball sei eine reine Tanzveranstaltung. Außerdem sei er Ball mit seinen tausenden Besuchern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt.

Eine freiwillige Absage der Veranstaltung 2012 schloss Guggenbichler so gut wie aus: "Wir werden uns das in den Gremien anschauen, aber ich gehe nicht davon aus."

Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kritisierte die Entscheidung der Wiener Hofburg Kongresszentrum BetriebsgmbH. Man habe dem "linken Mobbing und dem Druck der Straße nachgegeben". An den WKR-Bällen würden Leistungsträger teilnehmen, "die zum Wohle der Republik tätig, wirtschaftlich erfolgreich und fest in der Gesellschaft verankert" seien.

(APA)

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