Fußball: Rapid und Austria patzen im Meisterrennen

Hofmann stand im Mittelpunkt
Hofmann stand im Mittelpunkt(c) REUTERS (Christian Hofer)
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Rapid kommt daheim gegen Mattersburg nicht über ein 1:1 hinaus, die Austria trennt sich auswärts von Wiener Neustadt 0:0. In Hütteldorf stand Steffen Hofmann gehörig im Mittelpunkt.

Steffen Hofmann wirkte tief geknickt: „Dieses Foul darf ich nicht machen", meinte er nach dem 1:1 gegen Mattersburg. Der Rapid-Kapitän hatte sich im Heimspiel ein folgenschweres Blackout geleistet. Nach einem Stoppfehler foulte der Deutsche in der 48. Minute Alois Höller im Strafraum, Patrick Bürger verwandelte den Elfer zur Führung für die Burgenländer. Hofmann bügelte seinen Fehler mit dem Ausgleich (83.) zwar noch aus, es blieb aber beim enttäuschenden Punktverlust, auch weil Pichler in der 95. Minute nur die Latte traf. Die Burgenländer hatten auch Sekunden vor dem Pausenpfiff schon Glück: Ein Kopfball von Mario Sonnleitner nach Hofmann-Freistoß traf in der Nachspielzeit die linke und rechte Stange, ehe er ins Feld zurücksprang.

Es war jedoch die einzige wirklich Torchance der Grün-Weißen, die sich wie in den bisherigen Frühjahresauftritten schwertaten, Chancen zu kreieren. Wenn Mattersburg Gefahr drohte, dann nur aus Standardsituationen. Aus dem Spiel heraus waren die Hausherren nur durch einen von SVM-Torhüter Stefan Borenitsch im Nachfassen gebändigten Schimpelsberger-Schuss (22.) und einem abgefälschten Versuch von Hofmann (33.) gefährlich.

Trainer Peter Schöttel hatte in Abwesenheit des gesperrten Guido Burgstaller auf Rene Gartler und Christopher Trimmel als Sturmspitzen gesetzt. Dazu feierte der 20-jährige Lukas Grozurek sein Debüt in der Start-Elf. Mattersburg verteidigte aber auch ohne Abwehrchef Adnan Mravac (gesperrt) geschickt und unterband die Offensivbemühungen Rapids spätestens 20 Meter vor dem Gehäuse.

Die Elf von Franz Lederer setzte mit Erfolg auf ihr bewährtes Konterrezept, das nach dem 1:0 auch ohne den zur Pause ausgewechselten Ilco Naumoski voll zum Tragen kam. Rapid wirkte nach dem Rückschlag planlos. Der eingewechselte Deni Alar war im Strafraum zu zögerlich (71.), einen Hofmann-Freistoß (79.) parierte erneut Borenitsch. Als eine Niederlage für die Hütteldorfer bereits bedrohlich nahe rückte, war der Kapitän aber zur Stelle. Per Schuss von knapp innerhalb des Strafraums sorgte Hofmann für Rapids ersten Frühjahrestreffer aus dem Spiel heraus.

Austria torlos in Wiener Neustadt

Auch die Austria konnte nicht voll punkten. Die 4000 Zuschauern in Wiener Neustadt sahen eine ganz schwache Partie, obwohl beide Teams ambitioniert begannen, ein von Lindner parierter Saurer-Schuss (3.) bzw. ein Abseits-Tor von Kienast (8.) stellten die ersten Höhepunkte dar. Danach sank der Unterhaltungswert der Begegnung aber von Minute zu Minute. Viele leichte Passfehler zerstörten die Offensivaktionen beider Teams früh.

Wiener-Neustadt-Trainer Stöger durfte sich immerhin freuen, dass sein Team aggressiver und entschlossener zu Werke ging als beim 0:1 am vergangenen Mittwoch in Kapfenberg. Die Fans mussten bis kurz vor der Pause auf die nächsten "Aufreger" warten. Ein Freistoß von Madl aus etwas mehr als 20 Metern ging übers Austria-Tor (40.), auf der anderen Seite köpfelte Liendl aus guter Position klar daneben (44.).

Austria-Trainer Vastic hatte die Partie neuerlich ausschließlich mit Österreichern in der Startelf begonnen. Um die Offensive zu stärken, warf er aber nach der Pause den routinierten Tschechen Jun in die Partie. Am Spielgeschehen änderte sich jedoch nichts, es blieb ein risikoarmes Abtasten auf bescheidenem Niveau.

Saurer schoss einen Freistoß neben das Tor (57.), der im Winter zur Austria gewechselte Ex-Wiener-Neustadt-Kapitän Simkovic zwang Tormann Siebenhandl zu einer spektakulären Rettungsaktion (68.). Bei einem Jun-Volley (76.) war Siebenhandl ebenfalls auf dem Posten. Mit der Einwechslung von Tadic versuchte Vastic im Finish noch einmal die Offensive anzukurbeln.

Aber auch diese Maßnahme brachte nicht mehr den Sieg, denn Tadic verpasste knapp das lange Eck (86.). In der Nachspielzeit prüfte Friesenbichler noch den sonst wenig beschäftigten Austria-Keeper Lindner (92.).

Auch in Innsbruck keine Tore

Auch am Innsbrucker Tivoli mussten die Zuschauer auf Tore verzichten: Die weiter viertplatzierten Oberösterreicher hielten die Innsbrucker damit drei Punkte auf Distanz. Die Tiroler zogen mit dem bereits zwölften Saisonremis immerhin mit dem sechstplatzierten Meister Sturm Graz, der am Sonntag auswärts auf die Admira trifft, nach Punkten gleich.

Die Truppe von Chefcoach Walter Kogler rehabilitierte sich damit nur teilweise für die 0:5-Heimpleite gegen Ried am 10. September 2011 und ist nun schon seit sechs Spielen im direkten Duell mit den Innviertlern sieglos.

Beide Trainer hatten aufgrund der Siege in der vergangenen Woche kaum Grund Änderungen in der Startformation vorzunehmen. Bei Wacker verteidigte gegenüber dem 1:0 in Mattersburg Marco Kofler anstelle von Dario Dakovic rechts in der Viererkette, bei den Riedern rückte Robert Zulj im Gegensatz zum 3:0-Sieg gegen Kapfenberg für den erkrankten Anel Hadzic in die Mannschaft.

Vor 6.100 Zuschauern im Tivoli Stadion entwickelte sich die befürchtete Geduldspartie. Dem taktischen Geplänkel fehlten vor der Pause fast komplett die Torszenen. Rieds Casanova wurde zu Unrecht aus aussichtsreicher Position wegen Abseits zurückgepfiffen (26.). Unmittelbar darauf wurde Wacker das einzige Mal gefährlich, ein Schuss von Thomas Bergmann landete aber im Außennetz (27.). Wacker-Kapitän Tomas Abraham zog sich in seiner 61. Partie in Folge bei einem Ellbogencheck von Zulj (44.) eine Platzwunde zu, konnte aber mit einem Turban nach der Pause weiterspielen.

Gleich nach Wiederbeginn stand wieder Schiedsrichter Manfred Krassnitzer im Mittelpunkt. Nach einem Zweikampf von Emanuel Schreiner mit Kofler gab es fälschlicherweise Freistoß anstelle von Elfmeter (54.) für Wacker. Dieser brachte nichts ein.

Mit Fortdauer der zweiten Hälfte wurde das Niveau zumindest etwas besser, beide Teams gingen von ihrer reinen Defensivtaktik ab, und versuchten die Entscheidung herbeizuführen. Bei einem kurz abgespielten Kofler-Freistoß konnte sich Ried-Goalie Thomas Gebauer mit einer Glanzparade auszeichnen (74.). Auf der anderen Seite ging ein Riegler-Kopfball drüber (81.). Die Rieder holten zumindest erstmals nach drei Niederlagen in Folge wieder einen Punkt in der Fremde.

Salzburg setzt sich ab

Glückspilz des Spieltags war somit Salzburg, das in Kapfenberg durch eine abgerissene Jantscher-Flanke (75.) 1:0 gewann.

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(Red./APA)

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