Mit "Watch Dogs" konnte der Hersteller auf der Gaming-Messe überraschen und spielt mit den Ängsten von Datenschützern. Erste Titel für Nintendos Wii U wurden auch präsentiert.
Während andere Hersteller mehr auf bewährte Kost setzten, sorgte der Spielehersteller Ubisoft beim gestrigen E3-Pressekonferenz-Marathon mit einem ungewöhnlichen Konzept für Aufsehen. Der bisher unbekannte Titel "Watch Dogs" versetzt Spieler in eine Welt, in der gesamte Städte von einem Computer kontrolliert werden. Der Protagonist ("Held" wäre aufgrund des düsteren Ansatzes unpassend) hat Zugriff auf alle Informationen, die dieser sammelt, und kann so das Privatleben von Menschen durchleuchten, Telefonate abhören oder Ampeln manipulieren.
Mit dem Spiel nimmt das Entwicklerstudio Ubisoft Montreal aktuelle Befürchtungen von Datenschützern in Richtung Facebook und Google und wandelt sie in eine hübsch animierte, aber bedrohlich wirkende Zukunftsvision. Neben der unangenehmen Prämisse von "Watch Dogs" gibt es auch noch eine Reihe von klassischen Actionszenen und einen Multiplayer-Modus, der aber nur in Ansätzen präsentiert wurde.
Erste Spiele für Wii U gezeigt
Ubisoft zeigte auch erste Spiele für Nintendos kommende Spielkonsole Wii U her. Mit "Rayman Legends" wird der Tablet-artige Controller der Wii U genutzt, um einen neuen Charakter durch die Level zu steuern, während andere Spieler mit klassischen Gamepads sich den Weg durch selbiges bahnen. Die neue, per Fingergesten gesteuerte Figur kann etwa Hindernisse beseitigen oder Feinde ausschalten. Gezeigt wurde auch ein Trailer für das Ballerspiel "ZombiU", das offenbar eine Zombie-Invasion in London zum Thema hat und sich durch brachiale Action von Nintendos bisherigem, familienfreundlichen Stil abheben dürfte.
Unabhängigkeitskrieg und Spione
Ebenfalls für die Wii U wird "Assassin's Creed 3" erscheinen. Ubisoft präsentierte auf der E3 weitere Elemente aus der Fortsetzung der beliebten historisch angehauchten Actionreihe. Diesmal geht es nicht ins Mittelalter oder in die Renaissance, sondern ins Amerika zur Zeit des Unabhängigkeitskriegs. Die Geschichte soll 30 Jahre umspannen und den Helden auf unterschiedlichen Seiten kämpfen lassen. Das Spiel soll im Oktober erscheinen.
Ein weiteres bekanntes Gesicht ist Sam Fisher, Meisterspion der geheimen US-Truppe Third Echelon, die für "Splinter Cell: Blacklist" aufgelöst und in Fourth Echelon umgewandelt wird. Im Vergleich zu bisherigen Teilen dürfte das Spiel weniger auf Schleichen basieren, sondern auf flotter Action. Genaueres wird man im Frühjahr 2013 erst sehen können, wenn das Spiel auf den Markt kommt.
(db)