Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny schlägt vor, eine mögliche Finanzunion auch ohne Großbritannien zu planen.
OeNB-Gouverneur und EZB-Rat Ewald Nowotny sieht bei einer angedachten Bankenunion in der EU "einiges in Bewegung". Darin soll nach europäischen Plänen eine EU-Bankenaufsicht, Einlagensicherung und Bankenabwicklung enthalten sein. Nowotny will statt einer Bankenunion lieber von einer Finanzunion sprechen. Dies sei aber ein "langwieriger Prozess", gab der OeNB-Gouverneur am Freitag vor Journalisten zu bedenken. Realistischerweise sollte dies im Euroraum passieren, wenn Großbritannien nicht bereit sei.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachte weiterhin "sehr genau" eine mögliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in Europa. "Die EZB hat weiterhin Instrumente bei der Zinspolitik und Geldmenge zur Verfügung", betonte Nowotny. Man dürfe die Notenbankpolitik nicht isoliert mit Maßnahmen der Regulierungspolitik und Finanzpolitik sehen.
(APA)